Rund 45 Prozent der Prüflinge bestehen die theoretische Führerscheinprüfung der Klasse B nicht. In den höheren Fahrerlaubnisklassen – insbesondere C, CE, D sowie A/A2 – liegen die Erfolgsquoten dagegen deutlich höher, meist über 80 Prozent. Fachleute sehen die Ursachen nicht bei den Fahrschulen, sondern vor allem in sprachlichen Hürden, fehlender Vorbereitung und mangelnder Verkehrserziehung. Der Trend zeigt seit Jahren nach oben.

Die Sprachkompetenz bleibt ein entscheidender Faktor: Zwar kann die theoretische Prüfung in zwölf Fremdsprachen abgelegt werden – doch am Ende findet die Verkehrsteilnahme in Deutschland statt. Verkehrszeichen, Polizeianweisungen, Unfallaufnahme oder Versicherungsfragen erfolgen ausschließlich auf Deutsch. Wer die Regeln sprachlich nicht sicher beherrscht, ist nicht bereit für die Verantwortung im Straßenverkehr.

Trotz dieser Lage plant die Bundesregierung Vereinfachungen: Der Fragenkatalog soll gekürzt und praktische Ausbildung stärker auf Simulatorstunden verlagert werden. Fachverbände wie die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände warnen jedoch ausdrücklich davor, Qualitätsstandards abzusenken – dies würde weder die Ausbildung verbessern noch die Verkehrssicherheit erhöhen und schon gar nicht die Kosten senken.

Der verkehrspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, Marcel Kramer, erklärt:

»Die Regierung strebt – wie bei der Turbo-Einbürgerung – nun offenbar einen Turbo-Führerschein an. Kostensenkungen sind möglich – aber nur dort, wo sie die Qualität nicht berühren. Eine gute Fahrausbildung ist kein Luxus, sondern Sicherheit für alle. Eine solide Fahrausbildung darf nicht zum politischen Experimentierfeld werden. Wir stehen für eine Fahrausbildung, die den Anforderungen moderner Mobilität gerecht wird.«

Quelle: AfD-Landtagsfraktion