Am 1. September 2018 trafen wir wie vereinbart kurz vor 14:00 Uhr in einer sächsischen Kleinstadt, 20 km östlich von Chemnitz ein um als Ordner eingewiesen zu werden, federführend war dabei ein Mitarbeiter der sächsischen AfD-Fraktion als Aufzugsleiter. Bei einer avisierten Teilnehmerzahl von 1500 AfD-Teilnehmern waren 30 Ordner vorgesehen. Die Einweisung verlief professionell und routiniert, Ordner mit Polizei- oder Bundeswehrerfahrung wurden vorrangig als Gruppenführer eingesetzt und mit Funkgeräten ausgerüstet, elementares Wissen zum Veranstaltungs- und Strafverfahrensrecht wurde komprimiert vermittelt. Kurz vor 15:00 Uhr verlegten die Ordner mit ihren Gruppen eigenständig, zumeist in kleineren Konvois nach Chemnitz. Die letzten Kilometer wurden aufgrund gesperrter Straßen in der Innenstadt zu Fuß zurückgelegt.
Ohne weitere Vorkommnisse gelangten wir gegen 16:00 Uhr zum vereinbarten Treffpunkt in der Chemnitzer Theaterstraße. Letzte Absprachen erfolgten, der Zug formierte sich, die Ordnergruppen bezogen die ihnen zugewiesenen Positionen. Aufgrund der Auflösung der Versammlung von „Pro Chemnitz“ schlossen sich deren Teilnehmer dem AfD-/ PEGIDA-Schweigemarsch an. Der Versammlungs- und Aufzugsleiter befand sich in ständigem Kontakt mit der Polizeiführung bis zuletzt war unklar, in welche Richtung sich der Zug in Bewegung setzen kann und darf.
Die Stimmung unter den Schweigemarschteilnehmern wurde zunehmend gereizter, immer wieder mussten wir beruhigend auf einzelne Personen einwirken.
Die Demütigung der Polizei gipfelte uns gegenüber in einer selektierenden, visuellen Kontrolle, einer Fleischbeschau der Ordner. Ein selbstgefälliger Einsatzbeamter plärrte uns entgegen, dass jetzt kontrolliert würde, ob wir alle mindestens 18 Jahre alt und nüchtern seien, sowie Ordner-Armbinden tragen würden. Als erwachsene, mündige Bürger passierten wir ein Spalier hochgerüsteter, vorwiegend blutjunger Polizeibeamter. Einer unserer Ordner, wohl selbst Polizeibeamter, erklärte dem vor Ort befindlichen Abteilungsführer der Polizei, dass dies der Gipfel der Schande sei – selbstgefälliges Schulterzucken, Ausflüchte folgten.
Aber auch diese gezielte Maßnahme zur Verzögerung des Marschbeginns, eine weitere Provokation seitens der Polizei/ der Stadt Chemnitz/ der verantwortlichen Politiker, nahmen die Ordner und Veranstaltungsteilnehmer ruhig und diszipliniert hin.
Mit einer Stunde Verspätung setzte sich der Schweigemarsch um 18:00 Uhr in Bewegung. Durch die Belagerung des AfD-Führungsfahrzeuges durch impertinente Pressevertreter kam es zu weiteren Verzögerungen, erst nach mehrfacher Aufforderung durch den Versammlungsleiter gaben diese den Weg frei.
Die Ordner verwiesen in der Folge ständig Journalisten und Pressefotografen des Zuges, Respekt und Anstand waren auf deren Seite teilweise nicht im Ansatz erkennbar.
Wiederholt musste der Aufzug gestoppt werden. Kurz bevor die Spitze des Schweigemarsches gegen 18:30 Uhr den „Nischel“ erreichte, stockte der Zug endgültig – dies erfuhren wir aber erst eine dreiviertel Stunde später. So standen wir und warteten, die Stimmung am Rande des Marsches wurde zunehmend gereizter.
Den Gipfel der Unverfrorenheit twitterte die sächsische Polizei um 19:18 Uhr: „Die Versammlungszeit der Demonstration AfD ist bereits überschritten … Der Versammlungsleiter wurde angesprochen, seine Demo zu beenden.“. Dem kam der Versammlungsleiter zeitnah nach – übereilig?
Björn Höcke vermochte via Lautsprecher beruhigend auf die Massen einzuwirken, das Singen der Nationalhymne trug dazu bei, dass in dem Moment die Lage nicht eskalierte.
Fakt ist, dass 17000 (!) eingesetzte Polizeibeamte, hochgerüstet, ausgestattet mit allen möglichen taktischen Einsatzmitteln wie Pferdestaffel, Wasserwerfern, Räumpanzern, Hubschraubern etc., nicht in der Lage gewesen sind, ein Grüppchen linker, gewaltbereiter Krawallmacher von unserer Aufzugsstrecke fernzuhalten. Man ließ 250 Undemokraten gewähren und die Strecke besetzen. Die Polizei war nicht willens, die Aufzugsstrecke zu räumen und unser – im Grundgesetz verbrieftes Versammlungsrecht – durchzusetzen.
Am Montag „rockten“ nun die „Toten Hosen“, „Feine Sahne Fischfilet“ u. a. linke Punkbands den Tatort vom 26. August und sangen und tanzten damit sinnbildlich schillernd bunt auf den Gräbern der Opfer.
Als positives Fazit ist zu bewerten, dass trotz tagelanger Denunziation und Indoktrination durch die Massenmedien, tausende aufrechte Patrioten in Chemnitz Rückgrat bewiesen haben und all der verletzten und getöteten Gewaltopfer gedachten – R.I.P. Daniel/ R.I.P. Demokratie.
Unser übergroßer Dank gilt den Organisatoren und all den Teilnehmern des Schweigemarsches.
Lesen Sie dazu ebenfalls den Beitrag des Landessprechers Stefan Möller auf Facebook