Verstärkt durch die Corona-Pandemie steigt die Zahl der Nichtschwimmer und damit die Gefahr des Ertrinkens dramatisch an. Darauf verweist die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Im Vergleich zu 2019 brach die Zahl der abgelegten Schwimmprüfungen im vergangenen Jahr um 75 Prozent ein; etwa 70 000 Kinder konnten demnach nicht schwimmen lernen. Bedingt durch die Schließung von Bädern und die dadurch ausgefallenen Schwimmprüfungen seien demnach bereits zwei verlorene Jahrgänge in der Schwimmausbildung zu beklagen. Zudem wirken sich die früheren Schließungen von Schwimmhallen und -bädern, die viele Kommunen aus Sparmaßnahmen durchführten, sowie das Fehlen von ausgebildeten Rettungsschwimmern nachteilig aus.

Hierzu erklärt Nadine Hoffmann, Sprecherin für Jugendpolitik der AfD-Landtagsfraktion:

„Bildungsunterstützende Schwimm-Ferienkurse in den Sommerferien mögen ein Anfang sein, aber letztlich sind sie nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Um mittel- und langfristige Schäden von unseren Kindern und Jugendlichen abzuwenden, muss das Hauptaugenmerk auf das zeitnahe Nachholen des regulären Schwimmunterrichts gelegt werden. Dies liegt insbesondere im Zuständigkeitsbereich des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport, das sich aber aus seiner Verantwortung herauszuwinden versucht, wie die Antwort auf meine Kleine Anfrage[1] ergibt. Natürlich ist es im Interesse der Eltern, dass ihre Kinder schwimmen lernen – aber sie können nicht das leisten, was professioneller Schwimmunterricht schafft. Die Verantwortung darf also nicht einfach auf die Eltern abgewälzt werden. Die Durchführung des Schwimmunterrichts als integralem Bestandteil eines umfassenden Bildungsangebotes liegt in der Verantwortung der Landesregierung.

Ich fordere die Landesregierung auf, sich für eine maßgebliche Ausweitung der Schwimmzeiten für die Ausbildung in den Schwimmbädern spätestens mit Beginn des neuen Schuljahres einzusetzen und die Betreiber von kommunalen Bädern finanziell zu unterstützen, damit sie ihren Betrieb auch dauerhaft aufrechterhalten können!“

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[1] Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 2150 der Abgeordneten Nadine Hoffmann (AfD) „Ausfall des Schwimmunterrichts für Thüringer Schüler während der Corona-Krise“ (Drucksache 7/3808, siehe Anlage)

Quelle: AfD-Landtagsfraktion