Deutschland geht es gut. Die EU sichert den Frieden. Putin ist das Böse unter der Sonne. Wir schaffen das. Hab ich etwas vergessen aus dem Chemiebaukasten der veröffentlichten Massenmeinung? Das ist inzwischen alles leichter als Luft.
Das Jahr 2020, es scheint das Jahr der Erkenntnisse zu sein, wenn man sie denn zulässt. Eine Krise reiht sich an die nächste. Und wie es beim Menschen heißt, er zeige in der Not sein wahres Gesicht, so trifft das auch auf Regierungen zu. Die Bundesregierung verliert dabei zusehends ihres.
Doch von vorne. Es fing in Asien an und verbreitete sich als Medienspektakel des Westens in eben jenen, das Corona-Virus, von dem nur eingeweihte Epidemiologen und eifrige Diagnostiker wissen, wie gefährlich es ist, ob es gefährlicher als die Grippe, weniger oder etwa gleich tödlich ist. Darum geht es hier nicht, das zu beurteilen maße ich mir nicht an.
Was wir wissen, weil wir es sehen und erleben, ist, dass „Pfennigprodukte“ nicht vorhanden sind, dass Transporte zusammenbrechen, dass ganze Produktpaletten restlos ausverkauft sind, weil wir uns vom Ausland abhängig gemacht haben, weil wir auf polnische LKW-Fahrer, rumänische Erntehelfer und chinesische Mundschutzmaskenhersteller angewiesen sind.
Was wir erfahren, ist, wie fahrlässig in den letzten Jahren mit Hygienemaßnahmen umgegangen worden ist, wie marode das Gesundheitssystem ist. Was wir ausbaden, ist, welche Inkompetenz unter dem Namen Bundesregierung versammelt ist. Dass Menschen sterben und unter Quarantäne gestellt werden, weil die Bundesregierung zu spät und dann auch noch falsch agierte.
Und dass ob dieser Unfähigkeit das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben stillsteht. Es drohen weitere Tote, es drohen Insolvenzen, es drohen Zusammenbrüche ganzer Lieferketten beziehungsweise ist das alles schon gegeben. Das ist die Krise. Die sich irrsinnigerweise im Hamstern von Klopapier präsentiert.
Die Entscheidung darüber, wie wir uns verhalten wollen, wurde uns jedoch genommen – Gaststätten sind geschlossen, Läden dicht, Praxen nur noch telefonisch erreichbar. Nicht wenige in den Schaltzentralen werden diese Krise nutzen, um längst anvisierte Gesetzesaushebelungen durchzusetzen. Bargeldabschaffung und Euro-Bonds inklusive.
Was wir aber tun können, ist zu reflektieren. Wenn wir also die uns gegebene Zeit nutzen können, dann, indem wir darüber nachdenken, welche Fehlentwicklungen dieses SARS-CoV-2 uns aufzeigt. Und das sind viele. Zusammengefasst:
Wir brauchen weniger Globalisierung, wir brauchen mehr Regionalisierung, mehr Besinnung auf das Nationale, auf unsere Stärken, wir brauchen Kontrolle über unser Leben.
Dieses Virus, dieses Etwas mit einer Größe von 60 bis 140 Nanometer, das alleine nicht lebensfähig ist, hält der ganzen Charade nämlich im wahrsten Sinne des Wortes die Maske vor. Es zeigt schonungslos die Lücken im System. Einem System, das keine Verantwortung für die ihm anvertrauten Bereiche fühlte, seit Jahren auf Verschleiß gefahren ist, in EU-Großmachtsfantasien aufging und nun durch den Entzug von Bürgerrechten versucht, wieder Kontrolle zu erlangen.
Der Wagen fuhr gegen die Wand, mit Corona fuhr er nur ein wenig schneller. Der Kaiser ist nackt. Er weiß es nur nicht. Er versteckt sich noch hinter Bürokratie und Floskeln. Die Regierung wird jedenfalls einen Teufel tun und Lehren aus der Krise ziehen, das müssen wir, jetzt.
Nadine Hoffmann
Dieser Beitrag erschien auf PI: http://www.pi-news.net/2020/04/ein-virus-das-unserer-welt-den-spiegel-vorhaelt/