Die Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts, die hoheitliche Versorgungsaufgaben wahrnimmt und die Bürger mit Trinkwasser versorgt. Damit ist sie ein wesentlicher Teil der Daseinsvorsorge und Teil der staatlichen Verwaltung in Thüringen. Führende Persönlichkeiten der rot-rot-grünen Landesregierung sind Bestandteil des Aufsichtsgremiums der TFW. Der vom Verwaltungsratsvorsitzenden der TFW, Thüringens Umweltstaatssekretär Olaf Möller, protegierte Geschäftsführer Thomas Stepputat stand in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik. Vor seiner Vertragsverlängerung im März dieses Jahres fand sogar eine Protestveranstaltung ehemaliger Mitarbeiter der TFW gegen die weitere Beschäftigung von Stepputat statt. Auch bei seiner vorherigen Stelle bei den Stadtwerken Schweinfurt waren die Vorwürfe gegen seine Person so massiv, dass sein Vertrag vorzeitig beendet wurde. Nun untermauert eine Kleine Anfrage der Abgeordneten Nadine Hoffmann[1] den Eindruck einer besorgniserregenden Schieflage bei der TFW.
Hierzu erklärt Nadine Hoffmann, umweltpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag:
„Seit der Einstellung von Thomas Stepputat hat sich die Zahl der Kündigungen seitens der Mitarbeiter der TFW vervielfacht, der Krankenstand schoss massiv nach oben. Bei den Krankmeldungen von länger als drei Wochen und bis zu sechs Wochen betrug der Anstieg mehr als 30 Prozent, bei den Krankmeldungen von über sechs Wochen sogar mehr als 31 Prozent. Das sind mehr als rein zufällige Schwankungen, ein deutlicher Trend ist erkennbar.
Es ist kein Geheimnis, dass die Krankenstände bei schlechtem Arbeitsklima, Mobbing und ständigem psychischen Druck am Arbeitsplatz signifikant nach oben schnellen. Genau dies scheint bei der TFW zu passieren und es stellt sich die Frage, warum Umweltstaatssekretär Möller hier mauert. Eine vollumfängliche Aufklärung der Vorgänge bei der TFW und des Umgangs von Thomas Stepputat mit seinen Mitarbeitern ist geboten und zwar unter Mithilfe der Verantwortlichen in der Landesregierung!
Gleichzeitig ist es äußerst fraglich, ob Kosten von über 8500 Euro für Kurse von Unternehmensberatungen wie »Weiterentwicklung Mitarbeiterjahresgespräche« oder rund 16 500 Euro für die Workshop-Reihe »Change-Management« sinnvoll angelegte Gelder sind, wenn es beim Geschäftsführer der TFW schon an grundlegenden Führungsqualitäten zu mangeln scheint. Die AfD-Fraktion erwartet von der Landesregierung eine verantwortungsvolle Besetzung von Stellen bei wichtigen Trägern der öffentlichen Daseinsvorsorge mit Personen, die den an sie gestellten Anforderungen auch gerecht werden können. An Herrn Stepputat festzuhalten, ohne eine restlose Aufklärung zu betreiben und Anschuldigungen vollumfänglich auszuräumen, ist absolut verantwortungslos. Die Landesregierung nimmt die Versorgung der Bürger mit elementarsten Gütern wie Trinkwasser auf die leichte Schulter. Damit muss Schluss sein!“
Quelle: AfD-Landtagsfraktion