Die Bundesnetzagentur in Bonn prüft nur noch zwei Trassenvarianten für die umstrittene Stromtrasse Suedlink, die aus Windenergie gewonnenen Strom von Nord nach Süd transportieren soll. Die eine Strecke würde durch Westthüringen verlaufen, die andere durch Osthessen. Dabei könnte Westthüringen das Nachsehen haben, befürchten Landräte und Bürgermeister in den betroffenen Gebieten. Die dritte Variante, die Stromtrasse am „Grünen Band“, der ehemaligen innerdeutschen Grenze, entlang zu bauen, lehnt die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) aus Naturschutzgründen ab. Der SPD-Landrat des Landkreises Schmalkalden-Meinungen, Peter Heimrich, und der CDU-Landrat des Landkreises Eichsfeld, Werner Henning, kritisieren Siegesmund laut Bericht der Thüringer Allgemeinen für dieses Verhalten. Sie fordern, dass das „Grüne Band“ nicht zum Naturmonument erhoben wird, womit die Stromtrasse durch dieses Gebiet laufen könnte. Dies wäre ein Kompromiss zwischen Thüringen und Hessen.
Dazu sagt Olaf Kießling, umweltpolitischer AfD-Fraktionssprecher:
„Die AfD-Fraktion lehnt im Gegensatz zu den Altparteien die Energiewende in dieser Form ab. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz muss rückabgewickelt werden. Für uns ist Suedlink unnötig. Mit der Forderung, die Trasse in einem anderen Bundesland zu bauen, betreibt die Landesregierung typische Altparteienpolitik. So schiebt man sich unter den Bundesländern gegenseitig den schwarzen Peter zu. Wir sprechen uns in diesem Zusammenhang auch gegen die Trasse Südostlink aus, die Ostthüringen droht.
Das ‚Grüne Band‘ ist aus Sicht der AfD-Fraktion nur ein weiteres ideologisches Projekt der Grünen. Dass der ehemalige Todesstreifen an der innerdeutschen Grenze von einer rot-rot-grünen Koalition, der die ehemalige Mauerschützenpartei SED/PDS/Die Linke angehört, konserviert wird, ist besonders makaber. Wir lehnen daher das ‚Grüne Band‘ ab. Unsere Forderung ist, den Windkraftausbau im Thüringer Wald zu stoppen. Damit würde eine große Umweltzerstörung verhindert und wirklich etwas für den Naturschutz in Thüringen getan.“
Quelle: AfD-Landtagsfraktion