Große Mitgliedermehrheit für Sebastian Thieler

ARNSTADT. Nach den Wahlen des Landratskandidaten für den Kreis Gotha und den Kandidaten für den Oberbürgermeister Gotha, setzte am 24. Februar in der „Goldenen Henne“ der AfD-Kreisverband ein weiteres deutliches Zeichen zur Bodenhaftung. Mit einer überzeugenden Mehrheit von 94 Prozent wählten die Mitglieder des AfD-Kreisverbandes Ilmkreis-Gotha ihren Landratskandidaten. Er heißt Sebastian Thieler, ist verheiratet, Vater von 3 Kindern, das jüngste noch ein Kleinkind. Der Kommissar im Thüringer LKA ließ bei seiner Vorstellung keinen Zweifel daran, was ihm wichtig ist. Eigens dazu hatte er eine Präsentation mitgebracht, um seine Vorstellungen auch bildlich untermauern zu können. „Das ist noch nicht das Wahlprogramm, das werde ich konsequent kurz und knapp halten und inhaltlich auf den Punkt bringen.“ In der Öffentlichkeit referierte er schon mehrmals über die Aufgaben, die Herausforderungen und den Zustand der Verwaltung des Ilmkreises. Doch hatten dem einzigen Kandidaten die Mitglieder gerade mal 15 Minuten Redezeit eingeräumt. Die nutzte er komplett aus, denn die Aufgaben, die vor ihm stehen, sind gewaltig.

Ganz oben auf seiner Agenda steht die Erhöhung der Sicherheit im Ilmkreis, nicht nur der gefühlten sondern der tatsächlichen. „Innere Sicherheit – mein Thema schlechthin. Ich bin Polizist. Die Lage wird nicht besser, das liegt auf der Hand. Jeder weiß, dass die objektive Sicherheit im Keller liegt. Das Sicherheitskonzept für den Ilmkreis muss neu durchdacht werden. So bin ich dafür, Bürgerwachen zu entkriminalisieren. Es ist völlig legitim in einer kleinen Gruppe legal und nach Gesetzeslage zu handeln.“ Dafür erhielt er ebenso Applaus wie für seine Auffassungen zur Integration im Ilmkreis. Die Ausschöpfung aller Möglichkeiten und ein tragbares, gerechtes Konzept sind ihm dazu ebenso wichtig wie viele andere gesellschaftliche Politikfelder im Ilmkreis. So sprach er über die Bedeutung der Wirtschaft, die Sicherung von Arbeitsplätzen wie über die Förderung von Neugründungen des Mittelstandes. In diesem Zusammenhang verwies Thieler auf die Bedeutung des Tourismus für den Ilmkreis und den ältesten Ort Mitteldeutschlands, die Kreisstadt Arnstadt. Auch hier fordert er neue Überlegungen und die Zusammenarbeit aller, denen dieser bedeutende Wirtschaftszweig am Herzen liegt. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit Landwirten, denn der Ilmkreis ist in weiten Teilen landwirtschaftlich geprägt. Auch da weiß der Besitzer eines Drei-Seiten-Hofes wovon er spricht. Die Probleme des Forstes, der Jägerschaft, der Landwirte insgesamt und der auf dem Dorf Wohnenden kennt der Elxlebener nur zu gut. Die Vermarktung regionaler Produkte kommt ihm im Ilmkreis viel zu kurz. Die Aufwertung von Heimat und Tradition und die Unterstützung für Ehrenämter, so betont das Vereinsmitglied Thieler, ist ihm Herzenssache. „Thüringen ist unsere Heimat, das versteht sich für mich in aller Konsequenz.“ In Sachen KITA, erst jüngst flatterte ihm eine Gebührenerhöhung für die KITA ins Haus, positionierte er sich deutlich. „Vergabe von KITA-Plätzen für Berufstätige haben bei mir Vorrang, das ist ganz klar“, sagte er.

Schule und Bildung waren ein weiteres Thema. So sieht er in einem kostenlosen Ticket für Schüler und Auszubildende im öffentlichen Personennahverkehr eine Möglichkeit der Förderung. Und Klassen mit 31 Schülern ginge gar nicht! In diesem Zusammenhang verurteilte er die völlig unnötige und millionenteure Kommunalisierung der Arnstädter Regionalbus GmbH durch die amtierende Landrätin.

Die SPD Kreisvorsitzende Alexandra Eckert ließ sich hinreißen, in einer öffentlichen Meldung der TA den Satz zu sagen, dass die AfD auch „einen Sack Kartoffeln aufstellen könnte“, der würde auch die 25 – 30 % der Stimmen der Wähler im Ilmkreis bekommen. „Ich habe hier schon mal einen Sack Kartoffeln mitgebracht, damit Ihr wisst, wen Ihr wählt! Diesen Sack werde ich Frau Eckert bei einer passenden Gelegenheit gern persönlich überreichen“, rief Thieler unter dem Beifall der Mitglieder und Gäste. Dass sich die Bürger im Ilmkreis wohl fühlen, gerechter behandelt werden und die wichtigsten Versorgungen auf dem Land wieder wahrnehmen können – auch das ist eines der Anliegen des alternativen Kandidaten, der ganz offensichtlich mehr kann, als einen Sack Kartoffeln zu stemmen.

Marcus Bühl, erster Sprecher des KV Ilmkreis-Gotha, und Bundestagsabgeordneter, beglückwünschte den Kandidaten. „Wir wissen, dass wir den Besten von uns ins Rennen geschickt haben. Damit ist der Wahlkampf eröffnet und wir wollen und werden den Wahlsieg anstreben. Das ist ganz klar! Wir gehen nicht ins Rennen, um zu verlieren!“

Abschließend machte Marcus Bühl deutlich, warum der Kreisverband in Arnstadt keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufgestellt hat. „Nach allen Abwägungen haben wir uns zu einem solchen satzungsgemäßen und rechtlich möglichen Schritt entschieden, da wir keinen kommunalpolitisch geeigneten und versierten Kandidaten für das Amt in Arnstadt zu dem Zeitpunkt aufstellen konnten.“

Text und Bilder: Hans-Joachim König