Das Böse siegt, weil die Guten nichts dagegen tun, so besagt es ein Zitat, das Edmund Burke (1729-1797) zugeschrieben wird. Albert Einstein formulierte es folgendermaßen: „Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.“ Auf die Gegenwart übertragen gilt der dringende Zusatz, dass mit „den Guten“ nicht die gemeint sind, die sich nur als solche verkaufen, die sich aus finanziellen oder gesellschaftlichen Interessen bloß derart bewerben.
Zu jenen, die sich gerne als Gute vermarkten, während sie zum Bösen schweigen, gehören leider und in der deutschen Geschichte nicht zum ersten Mal hohe Kirchenfunktionäre. Denn sie ignorieren das Leid der Christen, sie reagieren nicht auf die Christenverfolgung oder bestenfalls mit kurzer Empörung. Dann hüllen sie sich wieder in bequemes Schweigen und glänzenden Dünkel. Schlimmer noch, sie lassen ihre Glaubenszugehörigen im Stich, indem sie dem Islam und den Linksgrünen das Wort reden statt mutig und offen zu thematisieren, in welchen Systemen die Christen am meisten drangsaliert werden, nämlich in muslimischen und kommunistischen.
Es ist wohl nicht zu pathetisch, hier von einem feigen Verrat zu sprechen, der begangen wird von gut Versorgten in hohen Posten. Von sich selbst Erhebenden, die zu machtversessen sind, um sich mit der Einwanderungslobby anzulegen und zu schwach, um gegen den linken Strom deutscher Selbstabschaffung zu schwimmen. Man muss keiner Konfession angehören, um über diese Ignoranz der „Kirchenfürsten“ entsetzt zu sein. Darüber, wie kalt sie über Anschläge auf ägyptische Kopten hinwegsehen und gleichzeitig flächendeckenden Islamunterricht vorschlagen. Oder wie rückgratlos sie Zeichen ihres Glaubensbekenntnisses, wie unterwürfig sie ihr Kreuz ablegen, um einer fordernden Minderheit zu gefallen. Wie wendig sie das Leugnen der eigenen Religion als christliche Nächstenliebe auslegen wollen, damit sie weiter hochdotiert im Amt verbleiben.
Die Realität ist die: Während Migranten und Asylbewerber christlichen Glaubens in deutschen Asylunterkünften von radikalisierten Muslimen schikaniert und angegriffen werden, hofieren deutsche Kirchenfunktionäre den Ausbreitungsanspruch der Islamisten. Während Christen im Nahen Osten von islamistischen Terroristen verfolgt werden, zelebrieren „Lichtgestalten“ des deutschen Kirchenwesens die Unterwerfung in Form sinnentleerter „Friedensangebote“ an kriminelle Fanatiker und Massenmörder, die unter anderem das Christentum auslöschen wollen. Daraus spricht keine religiöse Überzeugung von Glaubensträgern, sondern dekadente Saturiertheit kirchlicher Funktionäre.
Während also Christen Opfer von Mobbing und systematischer Vertreibungen werden, räkeln sich hohe Würdenträger in Deutschland in falscher Eigenreklame und verüben verantwortungslose Weltabgewandtheit.
Über die Beweggründe kann man spekulieren. Feigheit ist schon genannt worden. Gefährliche Weltfremdheit, die den Eroberungsanspruch des Islamismus verkennt, könnte auch ein Grund sein. Oder doch das allzu menschliche und alte Streben nach Macht und das Profitieren von der Massenmigration. Es scheint jedenfalls, als wurde der Altar der Religion gegen den quasi-religiösen der linksgrünen Ideologie eingetauscht. Die Hauptsache Anbetung. Was dann zur freiwilligen Selbstaufgabe und zum eklatanten Versagen beim Thema Christenverfolgung führt.
Für die drangsalierten, verletzten und getöteten Christen, in Europa als
auch außerhalb, ändert es ohnehin nichts, wenn nach den Ursachen geforscht wird, warum obere Vertreter des Glaubens ihr Leiden übersehen (wollen). Auf der anderen Seite wird die Schändlichkeit des Pharisäertums dadurch nicht geschwächt. Im Gegenteil, wer sich publikumswirksam als guter Mensch feiern lässt, sich aber in Wirklichkeit ignorant gegenüber den Geschehnissen der Christenverfolgung verhält, zeigt lediglich seine Heuchelei und Scheinheiligkeit.
Mögen die Adventszeit und das Weihnachtsfest für Besinnung in einigen deutschen Kirchenetagen sorgen, den Unterschied zwischen gut sein und nur so tun erhellen und obiges Zitat verständlich werden lassen.
Nadine Hoffmann