Rechtzeitig zur erwartbaren Verkündung einer erneuten Kanzlerkandidatur Merkels wurde den Bürgern eine entsprechende Umfrage serviert, in der die Mehrheit der Befragten (55%) für eine vierte Amtszeit Merkels stimmte (http://www.focus.de/politik/videos/emnid-meinungstrend-gibt-merkel-heute-ihre-kanzlerkandidatur-bekannt-mehrheit-der-deutschen-waere-dafuer_id_6229530.html). Dramaturgisch passend. Über 90% der Unionsanhänger, so diese Emnid-Analyse, sind für die weitere Kandidatur der Kanzlerin. Völlig unerwartet ist das nicht. Nachdem die Basis von CDU und CSU immer wieder unter mehr oder weniger lautem Murren geschluckt hat, was die Chefin in Berlin ihnen und dem Land einbrockte und die verbliebenen Stammwähler selbst bei einer illegalen Masseneinwanderung ihr Kreuzlein nicht anders setzen, hätte es dieser Befragung gar nicht bedurft. Die verschmierte Kristallkugel einer Wahrsagerin wäre zu dem gleichen Ergebnis kommen. Aber dann entginge uns ja diese mediale Bearbeitung Richtung Merkel die Vierte.
Gestern gab Angela Merkel dann ihre nächste Kandidatur für das Bundeskanzleramt und den Unionsvorsitz bekannt (http://www.welt.de/politik/deutschland/article159620214/Merkel-kandidiert-fuer-vierte-Amtszeit-als-Bundeskanzlerin.html). Die K-Frage innerhalb der Union ist somit beantwortet, wobei das K ganz bestimmt nicht für Konservativismus steht. Dieses Attribut der Union ist seit Merkel Geschichte. Der Jubel bei ihren Anhängern hingegen ist gewiss, all die Parteitagsclaqueure und Berufsbücklinge können weiter in den Ämtern dösen oder sehen die erhofften Posten näher kommen. Peter Altmaier muss sich nicht um Bewerbungsfotos kümmern, der andere Peter, Generalsekretarius Tauber kann sich die Schweißperlen von der Brille wischen und Volker Kauder braucht sich nicht um einen Rhetorikkurs bemühen. Gerda Hasselfeldt von der CSU kann ihrer Kanzlerfreundin weiter geräuschvoll folgen und den Ausverkauf Deutschlands beklatschen. Mike Mohring, größter Merkelfan der CDU Thüringen, träumt schon von Blitzlichtgewitter und Kamerateams auf Spreefahrten ums Kanzleramt, das Anbiedern nach oben muss sich ja lohnen, sonst macht „Partei“ gar keinen Sinn. Sie alle atmen auf: Merkel macht’s nochmal. Es war alternativlos.
Wer sollte es auch sonst in dieser ausgedünnten, entkernten und vernebelten Union tun außer Merkel? Was Angelas Klatschhasen eifrig bejubeln, ist im hellen Licht der Wirklichkeit betrachtet nämlich das personifizierte Armutszeugnis einer untergehenden Volkspartei. Werte, Stabilität und Bürgernähe waren einmal, jetzt ist Schippern im politischen Nirgendwo angesagt mit einer kurzsichtigen Kapitänin am Ruder, die von Umfrage zu Umfrage mäandert, dem Untergang entgegen. Kein Unionsboss zuvor hat den Markenkern abgeschliffen, die Schwesterparteien Richtung links manövriert und ist an den Grünen auf der Überholspur vorbei gesegelt, bis Merkel kam. Dafür erhält sie noch Applaus durch die Schiffsanimateure. Die Kanzlerin hat ihre Partei und die CSU zum Gespött und zum Geisterschiff umgestaltet. Die Union ist unter Merkel zum Funktionärsfrachter verkommen. Lupenreine Apparatschiks und karrieregetriebene Höflinge beschenken daher die Entwicklung unter Angela der Großen mit kopfnickender Zustimmung, bravem Pfötchenheben und Lobgesang. Die Mitglieder an der Basis schauen dem Treiben indessen mit offenem Mund zu und rühren sich nicht. Manche treten aus. Die Masse scheint jedoch noch an das glückliche Ende mit oder trotz Angela Merkel zu glauben, obwohl konservative Eigenschaften in die Tonne getreten bzw. über Bord geschmissen wurden, durch die Parteichefin höchstpersönlich. Das Profil der Union ist unter dem Beifall der Merkelbewunderer zerbröckelt und das Ansehen wurde in die Bedeutungslosigkeit geführt. Das alles fast ohne innerparteilichen Widerstand. Von Politikern wie Bosbach, Willsch oder Bendels mal abgesehen.
Dazu kommt etwas weitaus Schlimmeres, das sich nicht hinweg klatschen lässt: Merkel steuert nicht nur ihre Partei auf den falschen Kurs, sie hinterlässt wo sie steht und geht einen Trümmerhaufen, den die deutschen Bürger stets aufräumen sollen und müssen, so lange es die Kräfte zulassen. Ob Euro, ESM, Energie, Griechenland, Russland und nun Migration, diese Kanzlerin ist eine Katastrophe für Deutschland, für das Grundgesetz, für den Rechtsstaat, für die Bürger (http://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/merkels-truemmerhaufen.html, Artikel aus 2015). Hier wäre Handeln angebracht statt heißer Luft. Das wäre schließlich der Grund, Merkel zu kritisieren, sie einzubremsen, sie zu entmachten. Ginge es den entscheidenden Unionsmitgliedern wirklich um Deutschland und nicht um ihre Parteikarrieren. Die Priorität liegt anscheinend auf der Politlaufbahn. Denn Merkel ist immer noch Kanzlerin und Unionsvorsitzende. Dass sie bestenfalls nur weiter wurstelt und im schlechten Fall noch mehr Schäden anrichtet, ist der Beweis, was den hervorgehobenen Politikern aus CDU und CSU wichtiger ist: Deutschland ist es nicht.
Wenn sich also jetzt die Unionswortführer stolz der Öffentlichkeit präsentieren, die erneute Kandidatur und eine mögliche vierte Amtszeit Merkels als Erfolgsgeschichte verkaufen und Seehofer seine Unterstützung ankündigt aus Angst davor einmal Stellung gegen die Chefin beziehen zu müssen, dann ist das Heuchelei hoch zehn und eine Unverschämtheit. Dann kann das bloß noch tiefschwarzhumorig als Gebären einer Maus, die sich selbst die Falle stellt, beschrieben werden, lässt man die Schneise der Verwüstung außerhalb der Union unbetrachtet. Denn diese Union wird weiter Stück für Stück an Boden verlieren, wegen Merkel, bis ihre Bezeichnung als Volkspartei nur noch ein Echo im Adenauer-Haus ist, auf das keiner mehr antwortet, währenddessen Franz Josef Strauß in seinem Grab rotiert. Kaum einer braucht Pseudokonservative, die Deutschland ruinieren, außer vielleicht der linksgrünen Scheinopposition und den magentagelben Mehrheitsbeschaffern. Das hätte CDU und CSU eine Lehre aus den letzten Wahlen sein müssen, war es aber nicht. Man setzt weiter auf Merkel, die durch das Kunststück, sich ohne Alternativen als Vorsitzende positionieren zu können, gleichzeitig die Union um das Fortleben bringt. Das sehen ihre Anhänger nur nicht, weil sie mit Karriereplänen beschäftigt sind. Noch zelebrieren sie das zerstörerische Weiter-so. Das protzige Auftreten als Kanzlerpartei wird bei diesen Günstlingen jedoch der Erkenntnis weichen, dass die Realität stärker als der weltfremde Machtapparat ist. Und die ganzen Parteisoldaten werden sich vom bequemen Mitlaufen mit Aussicht auf Alimentierung verabschieden müssen. Die Basis steht letztlich vor einem Scherbenhaufen, weil sie fast alles mitgetragen hat und lediglich leise Widerworte gab. Die Union hat sich so selbstverschuldet aufgegeben und dabei unser Land an den Abgrund gebracht. Der Schaden für Deutschland durch Merkel ist immens und nicht mehr wegzureden oder zu verschweigen. Das wird die Mehrheit der Wähler diesmal sicher nicht vergessen. Auch nicht, wer die Unterstützer der Kanzlerin sind und waren. Ein Verdrängen der durch Merkel und ihrer Anhängsel geschaffenen Probleme wird immer weniger möglich sein. Die Folgen der Merkel-Regentschaft sind dafür zu gravierend und zu real.
Nadine Hoffmann