Merkel soll es sein, immer noch und schon wieder und ganz viel davon. Am besten bis in alle Ewigkeit, wäre das biologisch möglich. CDU und CSU scheinen sich jedenfalls auf ihre neue und alte Parteivorsitzende und Kanzlerkandidatin festgelegt zu haben: Angela Merkel, die Kanzlerin der Blockflötentöne (http://afd-thueringen.de/2016/10/merkel-beim-cdu-parteitag-floetentoene-auf-der-titanic-und-ein-ministerkandidat-ueber-bord/).

Wer auch sonst kann den Kanzlerkandidaten in der personalpolitisch wie inhaltlich völlig ausgemergelten Union machen, würden realistische Zeitgenossen fragen, wenn nicht die Meisterin des Aussitzens, die Trägerin des schwarzen Gürtels im Wegducken, die Herrscherin über ein Heer von Duracellhasen.

Einen ausgefuchsten Wahlkampfplan gibt es auch schon. Geht es nach den Strategen im Konrad-Adenauer-Haus und anderen Experten, so möge Merkel die Wählerschaft der SPD beerben. Weil die Sozialdemokraten irgendwo im parteipolitischem Nirgendwo ein Vakuum hinterlassen hätten und Merkels Katastrophenfahrt bei Linken und Grünen großen Anklang findet, meint Peter Tauber (http://www.focus.de/politik/deutschland/ein-jahr-vor-wahlkampf-tauber-plant_id_6113170.html). Und er muss es wissen, wie man Konkurrenten aus dem Weg räumt, als Generalsekretär. In der Tat ist Merkel wegen ihrer „Politik“ bei Linken und Grünen beliebt. So dass sie selbst wohl ein schwarz-grünes Bündnis auf Bundesebene anpeilt, sollte es für die GroKo nicht mehr reichen
(http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/08/27/geheimtreffen-merkel-und-kretschmann-reden-ueber-schwarz-gruen/). Nach dem Motto „Links von der Union darf es keine andere Partei mehr geben“. Auf dem linken Tummelplatz wird’s jetzt also eng. Der Streit ums Sandschäufelchen ist gewiss.

Es wird interessant sein, in welche Gefilde die Magentaliberalen noch stoßen werden, wenn sie sich um der Macht im Bund willen als Anhängsel einer neukommunistischen Union anbiedern. Vor allem, wie die Hotel-Liberalen den Kurs auf Links ihrer Anhängerschaft weiter verkaufen wollen. Wirklich weit ist die purpurne FDP ja schließlich nicht mehr vom linken Dunkelpink entfernt, bedenkt man u.a. ihre Unterstützung für die „Eurorettungen“ und den ESM (sogenannter Stabilitätsmechanismus, für den Deutschland mit Unsummen haftet).

Die Ignoranz der Merkelpartei gegenüber dem konservativen Wählerpotential ist zumindest konsequent. Der Platz, den die Unionskonservativen ihrerseits durch den Linksdrall der Parteichefin frei gemacht haben, die breite und staatstragende Mitte, interessiert Merkel und ihre Klatschkoryphäen ja schon lange nicht mehr. Da ist es nur folgerichtig, wenn sich die vermeintlichen Konservativen auf die Verfrühstückung der SPD konzentrieren. Zugegeben, einer SPD, die leicht zu verdauen ist. Deren kluge Köpfe und große Staatsmänner nicht mehr unter uns weilen und ob der Stegners und Schwesigs in ihren Gräbern rotieren. Wie die großen Persönlichkeiten der CDU/CSU auch, diese wiederum wegen der Aushöhlung ihrer Parteien. Denn die postfaktische Union hat sich gegen ihren Kern entschieden und beschenkt die große Entsafterin euphorisch mit Beifall. Von nordkoreanischen Zuständen unterscheidet sich der Merkelwahlverein vielleicht noch durch die buntere Farbe der Unionskarrieristen-Anzüge. Das bisschen Verantwortung für die Geschicke des Landes ist ohnehin überbewertet und anstrengend. Für linientreues Händchenheben müssen wesentlich weniger Muskeln aktiviert werden als für den steten aufrechten Gang. „Linksideologisch ist das neue konservativ“, hallt es deshalb durch die Schaltzentralen der Merkelunion. Das ist dem neutralen Zuschauer spätestens seit der von Merkel propagierten Finanzierung von insolventen Euroländern klar, und den Unionsmitgliedern müsste allerspätestens seit dem Bruch der Dublin-Regeln durch Merkel aufgefallen sein, dass sie „gelinkt“ wurden. Falls nicht, dann weiter guten Schlaf. Die Union stellt somit erstmalig in ihrer Geschichte offiziell einen linken Kanzlerkandidaten, der/die locker die Grünen überholen kann. Eine tragikomische Rolle spielt hierbei die CSU. Nach etlichen Heißluftattacken, regelmäßigen Ultimaten des Bayerischen Ministerpräsidenten ans Kanzleramt und medial in Szene gesetztem Löwenbrüllen Richtung Merkel, will Seehofer Merkels erneuten Wahlkampf „doch und unerwartet“ unterstützen (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bundestagswahl-2017-csu-politiker-fuer-erneute-kandidatur-merkels/14728194.html). Die Großkatze aus Bayern hat leider weder Krallen noch Zähne.

Die Thüringer CDU unter Mike Mohring gedenkt gleiches zu tun, aber mit wesentlich weniger „Widerstand“ (http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Thueringer-CDU-will-Merkel-erneut-als-Kanzlerkandidatin-1205450188). Sprich ohne das ganze Seehofersche Scheingefecht über die irregeleitete Agenda der Kanzlerin. Auch Mohring macht ein freundliches Gesicht zur bürgerfeindlichen Destabilisierung Deutschlands. Merkel, Merkel und nochmals Merkel heißt es ergebungsvoll. Wer von Erfurt nach Berlin strebt, den führt an dieser Bücklingshaltung offensichtlich kein Weg vorbei, in der Partei der Taubers, Kauders und Altmaiers. Der linke Gleichschritt ist schon längst eingeübt und das Spitzenpersonal der CDU Thüringen trottet ergeben hinter der Vorsitzenden her. Mit dem Ziel, die letzten Sprossen der Karriereleiter zu erreichen.

Etwas anderes als selbstverliebte und bürgervergessene Gefolgschaft der einstigen Volksparteien CDU und CSU für die linksideologisch abgedriftete Vorsitzende war auch nicht zu erwarten. Würde die Union noch für zukunftsträchtige, bewahrende und werterhaltende Politik stehen, hätte man sich der Kanzlerin und ihrer irrsinnigen Agenda schon lange entgegengestellt statt ihr Treiben unterwürfig zu beklatschen. Dies aber verlangt Rückgrat. Das haben die nur ihrem Namen nach Konservativen jedoch bereits abgegeben oder nie gehabt, mit sehr wenigen Ausnahmen.

Was folglich heißt: Wer Merkel wählt, der bekommt linke Politik, wer Seehofer wählt, der bekommt Merkel und wer die CDU Thüringen für bürgernah hielt, der hat sich etwas vorgemacht.

 

Nadine Hoffmann