Vergessen Sie Deutschland als das Land berühmter Dichter und geschätzter Denker!
Im Vergleich zu Vorzeigeintellektuellen anderer Länder ist der Großteil der uns gegenwärtig angepriesenen „geistigen Elite“ aus Kunst und Kultur ein trauriger Haufen kleingeistiger, ideologisch-verblendeter und politisch-abhängiger Schauspieler, Schreiberlinge und Selbstdarsteller ohne Weitsicht und ohne Tiefgang. Sie streben nicht nach Dostojewski, sie haben Poster von Pol Pot. Sie spielen lieber schlechtes Theater als Schach. Sie zelebrieren keine geistige Entfaltung, sie liefern verstaubte Auftragsarbeit. Viele, die sich zur hiesigen Oberschicht des intellektuellen Könnens zählen, würden woanders bestenfalls als mittelmäßig Begabte gelten. Deutschland ist nicht nur das Paradies für Einbrecher, sondern auch für politisch-korrekte Pseudoschlaue.
Das intellektuelle Milieu Deutschlands ist nämlich geprägt von staatlich geförderten Schönrednern, Altparteischranzen und Wolkenkuckucksheimbewohnern ohne Weltformat, die ihren faden Seelenstrip als große Kunst verkaufen, weil dafür Steuergelder fließen. Sie küren ihre Rumwerkelei mit Auftritten auf dem dunkelroten Teppich oder mit Interviews im GEZ-Funk. In diese Sphäre der elitären Beschränktheit sehnen sich auch manche Journalisten und „Aktivisten“, um eine Viertelstunde Ruhm abzugreifen. Künstlerischer Minimalgehalt wird bei uns schließlich trotz seiner Beliebigkeit mit Auszeichnungen versehen.
Vom Rückgrat einer Vera Lengsfeld, einer Bettina Röhl oder eines Henryk Broder Welten bzw. Wirbel entfernt, bilden sich Schreibende, Filmschaffende, Musikmachende und Medienverteibende ein, sie produzierten etwas Herausragendes. Besonders ist nur ihre Vergütung, im Vergleich zur „Leistung“. Wofür erhält ein Fernseh-Intendant eine Pension, die höher als manches Jahresgehalt eines Zwangsabgabe-beglückten Bürgers ist? Warum bekommt ein Piefke für seinen altkommunistischen Kunstabklatsch Fördergelder? Weswegen werden mittelmäßige Multikulti-Werbung, quietschbunte Quasselzirkel und bräsige Bühneneinlagen weltfremder Genderfanatiker von Steuergeldern finanziert? Wieso sind die Filme der „Berliner Schule“ nur so langweilig? Und weshalb sind wahre und gefragte Könner ihres Metiers wie Hans Zimmer oder Michael Ballhaus wohl ausgewandert?
Wir haben keinen Bob Dylan, keinen Charlie Kaufman, keinen Christopher Nolan, keine Coen-Brüder, keinen Amenabar, keine Campion, weder Burton noch Bonham-Carter, keine PJ Harvey, keine Leslie Feist. Ein deutscher Michel Houellebecq? Unvorstellbar! Er hätte schon längst das Weite gesucht oder bei Putin um Asyl gebeten. Deutschen „Intellektuellen“ fehlen etliche Intelligenzpunkte, um ein prophetisches Werk wie „Unterwerfung“ und seine Tragweite zu verstehen, geschweige denn etwas ähnliches zu Wege zu bringen. Schlimmer noch ist, dass die „Intelligenzia“ unseres Landes in Gestalt „linksliberaler“ Zeitgeistdenunzianten und parteiischer Pressephilosophen den Menschen hinter „Unterwerfung“ als politisch-inkorrekten Paria betrachtet, der ausgegrenzt gehört. Aber nicht einmal ihre Anfeindungen und Diffamierungen sind kreativ, nur primitiv und durchschaubar. Halb ist es boshafter Neid, halb ist es erschreckend dumm.
Statt Streisand hat Deutschland Carmen Nebel. Statt Chomsky ertragen wir Precht. Statt Soderbergh haben wir Schweiger. Statt euphorischer Geistesfreiheit herrscht hier tumbe Tristesse. Nicht gedankenreiches Weltniveau ist angesagt, sondern provinzielle Banalität. Das ist doch kein Zufall.
Das Denken in gelenkten Bahnen ist zur Doktrin geworden. Betreute Künstlichkeit sozusagen. Die verleugnete Wirklichkeit bestimmt das winzige Bewusstsein. Die einzige Maxime der Kunst, die Freiheit, ist zum Marxismus mutiert, der ein Klima des Stumpfsinns schafft. Und derlei wird von echten Freigeistern abgelehnt und gemieden.
In Deutschland künsteln unfreie Akteure, deren intellektueller Horizont so klein und deren Schwarz-Weiß-Schublade so groß ist, dass sie diese für das unendlich weite Universum halten. Eine engstirnige, linksgrün-prüde Szene namens deutsche Kulturlandschaft, die ideologisch-verbrämte Geschichten über die geistesgestörte Sturmmeute RAF für Aufklärung hält, wirkt nun mal wie ein Antimagnet für echte Künstler. Denn tatsächlich Fähige schaffen Kunst über die Grenzen der gesellschaftlich auferlegten Feigheit hinweg. Sie folgen ihrem Vermögen auch gegen Widerstände. Waschechte Intellektuelle lehnen Ideologie ab. Deutsche Möchtegernkünstler bewegen sich innerhalb der vorgegebenen Schranken und feiern ihre Kleingeistigkeit als Heldentat. Weisheit und Courage haben sie sich nur aufgedruckt. Sie begeben sich erst gar nicht in die Gefahr „von oben“ gebrandmarkt zu werden. Ihr feiges Verhalten bescheinigen sie sich untereinander als Mut (was die Masse der Kulturdilettanten fabriziert kann ja unmöglich schlecht sein). Sie frönen selbstverliebt der Ideologie. Ihre Beschränktheit kaschieren sie mit „offene Grenzen“-Rhetorik. Während wahres Können darin besteht, eigene Gedanken zu haben und sie stilistisch umzusetzen, ersetzen bei uns Urkalkgesteine bis Hip-Hop-Hipster das selbständige Denken durch aufgezwungene Denkmuster drogengeschädigter Altstalinisten. Am liebsten, weil am einfachsten, hantieren sie mit der eindimensionalen Schablone des Multikulti, die unkontrollierte Masseneinwanderung als Bereicherung abbildet, ohne Rücksicht auf Verluste. Erwarten Sie keine Logik, Fantasie oder Erkenntnis! Hier gelten Leute als „klug“, welche kurzsichtige, linksgrüne Auswürfe vermarkten, weil die sich so „gut“ anhören, während denen, die fähig sind Zusammenhänge und Konsequenzen zu erfassen von arroganten Kulturfunktionären mentales Minderbemitteltsein attestiert wird. Die vergilbte Alt68er-Avantgarde Deutschlands ist so dumm wie dreist. Sie ist nicht elitär im Sinne des Erfinders, sie hält sich nur dafür. Nur ihre Medienpräsenz macht den Unterschied zu Günstlingen vergangener Tage. Für ihre geistige Einfalt gibt es dann auch noch Preise auf sterbenslangweiligen Verleihungen, für denkbefreite Anpassung oder das geschmeidigste Bücken.
Über den Mangel an einer Vielzahl tatsächlicher Geistesgrößen können auch die beispielhaften Kreativen wie Anne-Sophie Mutter und Jonas Kaufmann nicht hinwegtäuschen. Auch nicht Hamed Abdel-Samad, der nicht nur von der „Elite“ nicht begriffen wird, sondern sich vor Angriffen von linksextremistischen Intelligenzbestien schützen muss. Bezeichnend!
Die Kulturlandschaft ist unter dem altpolitischen Diktat der Korrektheit zur Einöde geworden, in der nichts mehr wächst und gedeiht.
Im Bereich Film und Fernsehen ist es fast gänzlich zappenduster. Aufrichtiges Kabarett oder Komik ohne Maulkorb? Fehlanzeige! Eine Anstalt wird zur halbseidenen Alibi-Veranstaltung. Der chronisch-korrekte, schnöde Tatort gilt in Deutschland als Wochenendhöhepunkt. Dänemark, Schweden, Großbritannien oder Kanada bewerkstelligen eine zurecht gekrönte Produktion nach der anderen für das Publikum, ohne Zwangsabgabe und ohne Fördermillionen. Die deutsche Filmszene kriecht hingegen einbeinig am Krückstock und bewirbt Karnickel ohne Ohren als Kinohighlight. Was öffentlich-rechtliche und private Sender in Eigenregie verfilmen sind größtenteils keine Glanzlichter. Da ist es dunkel im Oberstübchen.
Dann sind da noch die Heulbojen und Buntbesinger aus der Musik, deren linientreue Texte sich um pubertäre Zurückweisung, das „beknackte“ Deutschland oder ums Gesichtzeigen und damit um die eigene kleine Achse drehen. In ihren Billigclips kritzeln sie „Refugees welcome“ auf die Häuserwände. Eingebildet erklären sie die Tradition als tot und den Kommunismus zum Ziel. Sie spulen unisono den immer gleichen, verklärten Singsang ab. Da hält man es doch eher mit dem österreichischen Volksmusikbarden Gabalier, der hat wenigstens noch Hintern in der feschen Lederhose.
Im literarischen Bereich sind wir schon lange kein internationaler Spitzenreiter mehr. Wenn auch die Sachliteratur durch unabhängige Verleger am Leben gehalten wird. Scholl-Latour wird nichtsdestotrotz schmerzlich vermisst, Ahmad Mansour zu wenig geschätzt. Kafka ist vergessen, Goethe ist out. Was gegen die Verdummung agieren sollte, das Intellektuellentum, marschiert tümelig Hand in Hand mit der BLÖD und deliriert im Salon-Talk am Sonntag. Was unter der SED-Herrschaft kunstvoll zwischen den Zeilen versteckt wurde und wegen beschränkter Kontrolleure durch die Zensur kam, der literarische Esprit, zensiert sich heute geschichtsvergessen mit Freude selber. Zum Entsetzen einzelner aufrechter Literaturkritiker. Der Irrsinn dieser Tage bringt einen Buchbetrieb hervor, der in vorauseilendem Gehorsam die Streichhölzer zur Verbrennung missliebiger Bücher beschafft.
Wenn Kunst mit geistiger Freiheit zu tun hat, dann sind etliche deutsche Ergüsse künstlerisch wertlos. Wenn Kunst mit Ästhetik zu tun hat, dann fragt man sich, warum ein Baum als gedrucktes Kapitel über Körperhaare in Feuchtgebieten enden musste. Wenn Kunst mit Niveau zu tun hat, dann ist die deutsche Kultur-Elite alles andere als erlesen. Wenn Kunst mit Qualität zu tun hat, dann gehört die deutsche Szene, die meint penetrantes Kreischen in die Kameras mache Quantität wertvoller, zur Massenware auf Wühltischen. Wenn Kunst mit Wahrheit zu tun hat, dann haben wir hier ein ganzes Heer von Heuchlern vor uns.
Haben sich Künstler und Intellektuelle vergangener Zeiten der Unterdrückung entgegengestellt, um von einer neuen, gender- und politkorrekten Generation weichgespülter und wohlstandsverwöhnter Kulturschauspieler verraten und lächerlich gemacht zu werden?!
Das Gros der Journalistenschar setzt dem ganzen Trauerspiel die Krone auf. Weil sich die Meinungsmacher und Tastaturtäter als Hofberichterstatter von Kanzlerins Gnaden ins Zeug legen. Sie kriegen es fertig (ob das Können ist sei dahingestellt), noch den belanglosesten, inhaltsärmsten, dümmsten Merkelsprech als richtungsgebende Ansage zu bewerben, während berechtigte Forderungen der Bürger abgewertet und zerrissen werden. Denn einigermaßen neutral und halbwegs objektiv berichten kann ja nun jeder. Zu ihrem Bedauern wird diese verlogene Aufbereitung der Wirklichkeit von der eben noch beschimpften Leserschaft nicht belohnt. (Wieso auch?) Weswegen die Medienbranche ein Auflagenminus nach dem anderen verzeichnet. Ehemalige Flaggschiffe des gebildeten, bürgerlichen Journalismus erleiden auf diese Weise selbstverschuldet Schiffbruch, da sie Kurs auf Links genommen haben. Eiskalter Merkelberg voraus. Anscheinend sind einige Chefredakteure in den Schalt- und Waltzentralen tatsächlich so borniert, dass sie die Ursachen der Auflagenverluste nicht erkennen. Vierte Gewalt im Eimer.
In Kunst- und Kulturszenerie Deutschlands zeigen sich so schlechthin geistige Armut, Niveaulosigkeit und fehlender Intellekt. Für die meinungsmachende Führung aus Altpolitik, Pressepharisäern und Medienerben wäre es ja gefährlich, echten Intellekt gewähren zu lassen. Zudem können sie mit intellektuellen Eigenschaften ohnehin nichts anfangen. So hat sich in Deutschland eine stickige, künstlerisch bedeutungslose Kleingeistkabine mit 68er-Tapete, Kommunen-Mief und Politbüromöblierung „kultiviert“, die um sich selbst kreist und mit Kunst so viel gemeinsam hat wie Claudia Roth mit Modegeschmack. Deren Alimentierung der verachtete Bürger jedoch übernehmen „darf“, wie übrigens auch Roths stattliches Gehalt. A propos. Vielleicht könnte Multikulti-Claudia für völlig überbewertete Pseudokulturelle und Tonangeber wie etwa die Musizierende Frau Dingens aus Rostock gleiches tun wie für die einst von ihr in den Ruin gemanagte Vorzeigeband der Hausbesetzer, dann bliebe uns doch etliches erspart, nicht nur finanziell.
So bleibt festzustellen, dass wir den intellektuellen Stellenwert Deutschlands endlich wieder einige Etagen höher ansetzen sollten als es derzeit der Fall ist. Dann würden sich wahre Talente wahrscheinlich wohler bei uns fühlen und wir uns auch hinsichtlich der Weiterführung unseres kulturellen Erbes stolzer.
Nadine Hoffmann