Die AfD-Fraktion im Thüringer Landtag lädt zur Pressekonferenz am 17. Mai 2016 in den Thüringer Landtag ein. Thema ist die geplante Moschee in Erfurt-Marbach. Dazu kündigte der AfD-Fraktionsvorsitzende Björn Höcke im Vorfeld bereits ein Maßnahmenpaket gegen den Moscheebau an: „Die AfD versteht sich als Anwalt der Bürger und Anwohner, die die Moschee in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft mehrheitlich ablehnen. Das 100-Moscheen-Programm der Ahmadiyya-Gemeinde von 1989 nährt in mir den Verdacht, dass der Moscheebau in Erfurt Teil eines langfristigen Landnahmeprojektes ist. Die AfD wird nicht nur eigene politische Maßnahmen gegen den Moscheebau ergreifen, sondern auch Bürgerinitiativen tatkräftig unterstützen, die den Bau auf rechtsstaatliche Weise verhindern wollen. Die nächsten Schritte in dieser Angelegenheit werden wir am Dienstag bekanntgeben.“

Die Ahmadiyya-Gemeinde hatte die AfD-Fraktion im Thüringer Landtag im Vorfeld um ein Gespräch gebeten, dieses hat gestern am späten Nachmittag in den Räumen der AfD-Fraktion stattgefunden. Teilgenommen hatten unter anderem die religionspolitische Sprecherin der Fraktion, Corinna Herold und der parlamentarische Geschäftsführer, Stefan Möller, sowie Herr Abdullah Wagishauser, Bundesvorsitzender der Ahmadiyya-Gemeinde und Herr Suleman Malik, Vertreter der Ahmadiyya-Gemeinschaft in Erfurt.

„Die AfD-Fraktion ist immer zu einem kritischen Dialog mit anderen Menschen bereit. Insbesondere mit Blick auf die Rechte der Frauen in islamischen Religionsgemeinschaften und dem intensiven Missionierungsanspruch der Ahmadiyya-Gemeinschaft gehe ich trotz der höflichen und sachlichen Atmosphäre sehr skeptisch aus diesem Gespräch. Wenn schon zwei getrennte Gebetsräume beantragt werden sollen, kann das nicht im Sinne der Gleichberechtigung der Geschlechter sein. Als Erfurterin lehne ich im Interesse der betroffenen Anwohner den geplanten Moscheebau entschieden ab und befürworte einen Bürgerentscheid in dieser Frage“, sagte die religionspolitische Sprecherin, Corinna Herold, die auch Mitglied des Erfurter Stadtrats ist.

Auch der parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Stefan Möller, teilt die Bedenken seiner Fraktionskollegin: „In dem geplanten Moscheebau mit Kuppel und Minarett erkennen wir einen deutlichen Bruch mit thüringischen Traditionen, der angesichts von gerade einmal 50 bis 80 Ahmadiyya-Mitglieder in ganz Thüringen nicht zu rechtfertigen wäre. Muslime haben zwar einen Anspruch auf Gebetsräumlichkeiten, jedoch nicht auf Präsenz kultureller Abgrenzung von unserer Leitkultur. Genau diese Botschaft wird den Thüringern jedoch mit dem Moscheebauprojekt in seiner geplanten Form vermittelt und findet hier offenkundig keine Akzeptanz. Wenn man sich mit einer fremden Religion in unsere Gesellschaft integrieren möchte, kann dies nicht ohne Rücksicht auf die Bevölkerung und nur mit deutlicher sowie langfristiger Anpassungsbereitschaft geschehen. Diese fordern wir auch bei der Wahl des Ortes und der Gestaltung von Gebets-und Versammlungsräumlichkeiten islamischer Gemeinden.“

Die AfD-Fraktion hat zum Thema Moscheebau auch eine Aktuelle Stunde im kommenden Landtagsplenum beantragt.

Quelle: AfD-Fraktion