Knapp 40 Prozent der 18- bis 29-Jährigen Deutschen sind Analphabeten oder schreiben fehlerhaft
Eine Mehrzahl der Verlaufsstudien zeigt nachlassende Rechtschreibkenntnisse der Schüler in den letzten Jahren. So kommt die Langzeitstudie des renommierten Germanistikprofessors Wolfgang Steinig zu dem Ergebnis, dass die Schüler heute mehr als doppelt so viele Rechtschreibfehler machen wie vor 40 Jahren. Nach Ansicht der AfD-Fraktion ist das unter anderem auf den zunehmenden Einsatz bildungspolitischer Experimentiermethoden zurückzuführen.
„Vor diesem Hintergrund ist es völlig unverantwortlich von Rot-Rot-Grün und der CDU, den Antrag der AfD-Fraktion zur Abschaffung der Methode ‚Lesen durch Schreiben‘ und daraus abgeleiteter Praktiken abzulehnen. Die Rückkehr zum traditionellen Erlernen des Schreibens mit Hilfe der Fibelmethode ist der einzige sinnvolle Weg, damit unsere Kinder wieder richtig schreiben lernen“, erklärte Wiebke Muhsal, bildungspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag.
Die Annahme, dass die Kinder das kreative Schreiben besser erlernen würden, wenn die falsche Rechtschreibung nicht korrigiert werde, sei schlicht absurd. Schließlich würden sie vor einer viel größeren Enttäuschung stehen, sobald die richtige Schreibweise von ihnen gefordert würde, sie sich aber die fehlerhafte einprägt hätten. Muhsal betonte: „Besonders lernschwache Schüler stellen Methoden wie ‚Lesen durch Schreiben‘ vor große Probleme. Deutschlandweit sind nicht nur 13 Prozent der 18- bis 29-Jährigen funktionale Analphabeten; weitere 25,9 Prozent dieser Altersgruppe können zudem nur fehlerhaft schreiben. Ich möchte nicht, dass diese erschreckende Statistik noch weiter steigt.“
Die Landesregierung konnte in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion keine auf Thüringen beschränkten Zahlen vorlegen, obwohl in diesem Bereich dringender Handlungsbedarf besteht. Muhsal weiter: „Das ist ein Offenbarungseid. Ich appelliere an die Landesregierung, ihre Wissenslücken schnellstmöglich zu schließen. Das Land Thüringen benötigt einen Grundschulunterricht, der sich an klaren Regeln orientiert und allen Thüringer Kindern die bestmöglichen Entwicklungschancen bietet.“
Quelle: AfD-Fraktion