Zunehmend beklagen sich Lehrer und Eltern über die Art und Weise, wie Inklusion in Thüringen umgesetzt wird. „Das Experiment Inklusion scheitert schon an der finanziellen Ausstattung des Bildungsbereiches“, sagte Wiebke Muhsal, bildungspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion. „Hier spielt weder das Kindeswohl, noch die Arbeitssituation der Lehrer eine Rolle. Vielmehr werden ideologische Ziele der Regierung ohne Zögern umgesetzt. Schon heute ist jeder zwanzigste Lehrer langzeiterkrankt. Die Zusatzbelastung, die auf die Lehrer zukommt, wenn inklusive Beschulung durchgeführt wird, ohne die notwendigen personellen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, ist immens. Eine individuelle Förderung von Kindern ist nur dann möglich, wenn sie individuell betreut werden, angemessen medizinische versorgt sind, über entsprechende Rückzugsmöglichkeiten verfügen und auch die technischen Möglichkeiten erhalten, die sie zum Lernen benötigen. Das gilt insbesondere für jene, die auf Grund einer Behinderung Schwierigkeiten haben, dem Unterricht zu folgen. Die genannten Bedingungen sind in den Förderschulen im Übrigen ohnehin gegeben. Die Landesregierung erkennt diese zusätzliche Belastung für die Lehrer jedoch nicht an und nimmt damit die Gefährdung des Kindeswohls billigend in Kauf. „Insbesondere muss die Entscheidung, ob das Kind inklusiv beschult werden soll, von den Eltern getroffen werden.“
Dies sei aber in Thüringen nicht der Fall, da immer ein sonderpädagogisches Gutachten über die Notwendigkeit des Besuchs einer Förderschule erstellt werden muss. „Der Elternwille wird hier klar übergangen. Ein weiteres Mal geht man davon aus, dass es nicht die Eltern sind, die am besten wissen, was gut für ihre Kinder ist“, so Muhsal weiter. „Man hat das Gefühl, dass die Inklusion unter den derzeitigen Bedingungen dafür genutzt wird, Einsparungen im Bildungsbereich zu erreichen. Das allgemeine Absenken des Leistungsniveaus an den Schulen wird dabei billigend in Kauf genommen. Unter der Voraussetzung, dass alle notwendigen Maßnahmen getroffen werden, um eine erfolgreiche inklusive Beschulung durchzuführen, stehen wir hinter dem Konzept der Inklusion, soweit es von den Eltern gewünscht ist. Dabei dürfen jedoch nicht die Interessen der Regierung im Mittelpunkt stehen, sondern die der Kinder und ihren Eltern.“
Quelle: AfD-Fraktion