Der Landesparteitag der AfD-Thüringen hatte sehr turbulent begonnen und sorgte für Überraschungen. Zu Beginn legte Michaela Merz ihr Amt nieder. Sie war neben Matthias Wohlfarth und Björn Höcke Landessprecherin. Mangelnder Rückhalt im Landesvorstand wurden als Grund genannt. Um die 10 Mitglieder aus dem KV Greiz/Altenburg haben gegen 12.00 Uhr in Protesthaltung den Saal verlassen, weil ihr Antrag auf Abwahl von Landessprecher Matthias Wohlfarth keine Mehrheit bekommen hatte, ebenso, wie ihr Antrag, die Listenwahl von der Tagesordnung zu streichen.
Am Nachmittag wurde der Parteitag konstruktiv. Für die Landtagswahl wurden 15 Kandidaten sowie ein Schiedsgericht gewählt. Spitzenkandidat wurde Björn Höcke aus dem Eichsfeld – ein Gymnasiallehrer und Vater von vier Kindern. Der Kreissprecher von Erfurt, Rechtsanwalt Oskar Helmerich, kam auf den 2. Platz. Die Zahnärztin Corinna Herold aus Erfurt belegte den 3. Platz. Björn Höcke will sich im Landtag für vernünftige Bildungspolitik, Stärkung von Familien und Stärkung des Mittelstandes in Industrie und Handwerk einsetzen. Die folgenden Kandidaten kamen aus den unterschiedlichsten Berufen. Forderungen nach Beendigung von Steuerverschwendung durch Politiker und aufgeblähte Behörden, mehr direkter Demokratie, mehr polizeilicher und juristischer Sicherheit, Familienförderung, Vernunft im Umgang mit der Einwanderungsproblematik und Beendigung einer verfehlten ideologischen Energiepolitik dominierten.
Mit einer weiteren Überraschung war der Parteitag um 22.00 Uhr, nach knapp 12 Stunden zu Ende. Der stellvertretende Sprecher Michael Otto stellte sein Amt zur Disposition. Sowohl die Finanzordnung als auch die Satzung des LV Thüringen mussten auf einen Anschlussparteitag verschoben werden.
Autor: Jens Krumpe