Fast vier Monate benötigte der Landrat für die Beantwortung der Anfrage der AfD-Fraktion über den Investitionsstau an den Schulen des Saale-Orla-Kreises. Nötig wurde diese überhaupt erst, da der Saale-Orla-Kreis an die Landesregierung im Vorjahr keine Meldung erteilte, nachdem die AfD-Landtagsfraktion den Investitionsstau für alle kreisfreien Städte und Landkreise in Thüringen bereits im Juli 2022 abfragte (Kleine Anfrage Drucksache 7/5883). Gemäß einer Gesamtübersicht wird der Investitionsstau an Turnhallen, Schulen sowie Freisportanlagen in Trägerschaft des Saale-Orla-Kreises derzeit auf knapp 64 Millionen Euro geschätzt, wobei in den vergangenen zehn Jahren gut 70 Millionen Euro für Baumaßnahmen an diesen Anlagen ausgegeben wurden.
In diesem Jahr erfolgen Sanierungsvorhaben an sieben Schulen. So erhalten die Gemeinschaftsschule Triptis und die Grundschule Ebersdorf beide eine Sanierung ihrer Sanitäranlagen. An der Regelschule Schleiz wird ein Erweiterungsumbau für 4,83 Millionen Euro umgesetzt und auch die Regelschule in Remptendorf erfährt eine Teilsanierung. Brandschutzmaßnahmen werden an der Grundschule Neunhofen fällig. Sowohl an der Schleizer Regelschule als auch an der Grundschule Pößneck Ost werden Maßnahmen an den jeweiligen Sporthallen durchgeführt, wobei Erstere mit „Akkustikmaßnahmen“ bedacht wird und bei der Anderen der Außenbereich trockengelegt wird. Fördermittelanträge wurden für Teilsanierungen der Turnhalle in Wurzbach und der Grundschule in Pößneck Ost gefasst, wobei für Letztere Fördermittel in Höhe von 5,64 Millionen Euro benötigt werden.
Die Summen aus der Anfrage sind erschreckend, zumal Ihnen auch der Investitionsstau aus dem in dieser Woche im Kreistag vorgestellten Sport- und Spielstättenentwicklungsplan hinzugerechnet werden muss, um eine realistische Übersicht über den Saale-Orla-Kreis zu erhalten. Es wurde vonseiten der Landesregierungen über Jahrzehnte verschlafen, die Kommunen und Kreise mit ausreichend Mitteln für den Erhalt der Schulen, Turnhallen und Sportstätten zu versorgen. Vor allem die rot-rot-grüne Landesregierung setzt statt auf die Kinder dieses Landes und damit unsere Zukunft lieber auf zum Scheitern verurteilte Integrations- und Ideologieprojekte, während die Infrastruktur durch Unterfinanzierung dem schleichenden Verfall ausgesetzt wird.