Am heutigen 25.07.2022 trafen sich im Landratsamt Schleiz zahlreiche Vertreter aus Politik und Verwaltung, um über den geplanten Bau der Linkenmühlenbrücke zu diskutieren. Darunter die Landräte der beiden Landkreise, die Bürgermeister der angrenzenden Gemeinden, Vertreter des zuständigen Landesamtes, zahlreiche Landtags- und Kreistagsabgeordnete und die Ingenieure der beiden Planungsbüros. Letztere stellten konkret eine Stabbogenbrücke mit einer Fahrbahnbreite von 5,5 Metern vor (s. Abb.). Geplant ist eine Begrenzung der Brücke auf 3,5 Tonnen sowie das Belassen der Reste der alten Stützpfeiler der 1945 durch die Wehrmacht gesprengten Brücke in der Saale.
Interessant hierbei, aufgrund der Fahrbahnenge der Zufahrtsstraßen, die verbreitert werden sollen, ist ein Transport der Stahlelemente mithilfe von Pontons über die Saale von der Hohenwartetalsperre geplant. Momentan werden die Kosten auf 2,2 Millionen Euro für die Planung – 2,9 Millionen Euro für die Zufahrtsstraße im Norden – 3,7 Millionen Euro für die Zufahrtsstraße im Süden und 11,7 Millionen Euro für die Brücke selbst geschätzt. Insgesamt belaufen sich die Schätzkosten damit auf die beträchtliche Summe von 20,5 Millionen Euro. Hinzu kommen Unterhaltskosten von ca. 130.000 bis 180.000 Euro pro Jahr, welche damit die derzeit anfallenden Kosten der einzigen, Freifahrenden Fähre Thüringens immens übersteigen.
Eben diese Kosten verhindern derzeit den weiteren Prozess. Kommunen und Kreise können diese Summen nicht allein, voraussichtlich nicht einmal einen Anteil bei einer neunzigprozentigen Förderung übernehmen. Derweil scheint eine Förderung durch Bundesmittel ausgeschlossen, da das Kosten-Nutzen-Verhältnis deutlich zulasten der Kosten ausfällt. Bei einer bereits jetzt für den Landeshaushalt 2022 durchgeführten globalen Minderausgabe und der weiter eingetrübten Wirtschaftsprognose für das gesamte Bundesgebiet, ist eine Änderung dieser Ausgangslage mittelfristig nicht in Sicht.
Sollte sich dieser Trend wieder erwartend umkehren, so ist mit einem ersten Spatenstich aller frühestens im Jahr 2026, realistischer aber wohl erst im Jahr 2028 zu rechnen. Fraglich bleibt dabei auch die Zukunft der Linkenmühlenfähre, die bereits seit 1995 im Einsatz ist und ebenfalls voraussichtlich in den nächsten fünf Jahren ersetzt werden muss.
Die Kreistagsfraktionen Saale-Orla-Kreis und Saalfeld-Rudolstadt der Alternative für Deutschland bekennen sich auch weiterhin gemäß Ihren Wahlprogrammen aus dem Jahr 2019 zu dem Wiederaufbau der Linkenmühlenbrücke als Signalcharakter in Sachen Verkehrswege für unsere Region mit Beachtung von verkehrsberuhigenden Maßnahmen für die angrenzenden Gemeinden Paska, Moxa, Altenbeuten, Drognitz und Schmorda.
J. Linke, Kreistagsmitglied Saale-Orla-Kreis