Es ist einfach ein Trauerspiel, in welchem desolaten Zustand sich unser Thüringer Bildungssystem befindet. Das für Bildung zuständige Ministerium unter Minister Helmut Holter ist nicht in der Lage, einfachste Prozentrechnungen fehlerfrei zu erstellen. Nachdem am 08. November der Unterricht für die Klassenstufe 7 und 8 komplett ausfiel, haben sich die Verantwortlichen auf meine Frage zum aktuellen Unterrichtsausfall auf die Woche vom 15.11.21 bis 19.11.21 bezogen.  In dieser Woche betrug der bestätigte Ausfall 140 Stunden, obwohl laut Rahmenstundentafel wöchentlich ca. 400 Stunden gehalten werden sollten. Dies entspricht einer Ausfallquote von 35 Prozent.  Das Ministerium errechnet hier jedoch lediglich 25 Prozent.

Mit Maßnahmen, wie dem im Stundenplan angegebenen „Individuellen Lernen“, wird der tatsächliche Unterrichtsausfall vertuscht und schöngeredet. Ein Paradebeispiel für die katastrophale Bildungspolitik in Thüringen, die ihren Ursprung bereits in früheren CDU-Landesregierungen hat. Ich appelliere an die Schulleitung, einen möglichst vertrauensvollen und kooperativen Umgang mit den in Ruhestand gegangenen Lehrerinnen und Lehrern zu pflegen, um diese über die Lehrergewinnungskampagne „Grau macht schlau“ kurzfristig wieder für den Schuldienst zu gewinnen.

Weiterhin bin ich fest davon überzeugt, dass es eine neu initiierte Lehrbefähigung für Erzieher in Nebenfächern im Grundschulunterricht eine weitere Möglichkeit darstellen kann, den Unterrichtsausfall mittelfristig in den Griff zu bekommen.

Die Beantwortung der Anfrage können Sie auf meiner Homepage herunterladen.