Stephan Kramer, der Präsident des Thüringer Amtes für Verfassungsschutz, ist ein bemerkenswerter Mann. Ein tapferer Wanderer zwischen politischen Welten! Erst CDU, dann FDP, jetzt SPD. Womöglich versucht er es noch irgendwann bei Linken oder Grünen? Frei nach dem Motto: Was interessiert mich heute meine Gesinnung von gestern!
Da bringt er doch schon so manches mit, was man für so ein hohes Amt braucht. Mit einem Berufsabschluss hat es indes ein wenig gedauert. Aber auch da bleibt er sich treu. Kramer studierte zwar jahrelang an drei Universitäten Rechtswissenschaften, brachte das Studium aber nie zum Abschluss. Erst 2011 erwarb Kramer (Jahrgang 1968) dann an der Fachhochschule Erfurt einen Bachelor in Sozialpädagogik, dem 2015 ein Master folgte. Üblicher Weise sollte ein Verfassungsschutz-Präsident jedoch die Befähigung zum Richteramt mitbringen.
Die vorläufige Krönung seines politischen Lebenswegs war kürzlich die Ausrufung der Thüringer AfD als Beobachtungsfall. Pikanter Weise wollte Kramer zu dieser Zeit auch als Direktkandidat für die SPD in den Bundestag. Ein Schelm wer Böses denkt. Sein Rückzug kommt einem Offenbarungseid gleich. Die Katze wurde beim Mausen erwischt! Es ist Aufgabe des obersten Thüringer Verfassungsschützers die Verfassung – und nicht die Pfründe und Mandate rotrotgrüner Politiker zu schützen!
Es wäre ehrlich und konsequent zugleich gewesen, wenn Kramer statt von seiner Bundestagsbewerbung von seinem Amt als Präsident zurückgetreten wäre. Mündige Wähler haben längst durchschaut, dass der eigentlich überflüssige Rückzug Kramers ein billiges Wahlkampfmanöver war.
Man darf sehr gespannt sein, was von Kramer noch zu erwarten ist.