Die Armut in unserem Land breitet sich immer spürbarer aus. Statt wachsenden Wohlstands, kommt steigende Armut.

Was aber sind die Ursachen für die ansteigende Armut?

Nehmen wir als Beispiel die heutigen Rentner, die mit ihrer Rente nicht auskommen. Was ist der Grund dafür?

Es ist die verfehlte Rentenpolitik der Altparteien der vergangenen Jahre. Man zwang die heutigen Rentner in 1 Euro Jobs und ließ sie im Niedriglohnsektor arbeiten. Man gab sie zur Leiharbeit frei, wo sie weniger verdienten als die Stammbelegschaft eines Betriebes obwohl sie die gleiche Arbeit verrichteten.

Auch die betriebliche Altersvorsorge wird versteuert. Den wenigsten Versicherten ist der Beschluss der rot-grünen Bundesregierung im Jahr 2003 mit den Stimmen der Union zum Gesundheitsmodernisierungsgesetz, bewusst: ab 2004 werden die Sozialabgaben dann fällig, wenn die Betriebsrenten zur Auszahlung kommen.

Erinnern wir uns auch daran, wie „sozial“ unsere Altparteien waren, als man den Bürgern das Sterbegeld strich und sie sich somit der Solidarität gegenüber ihren Wählern entzogen.

Ein Sozialabbau kam angeblich für die Altparteien nie in Frage. Da wurden Bürger wieder einmal von der Politik getäuscht. Die Anzahl derer wird immer größer.

Unsere Gesellschaft ist, was Armut betrifft, autistisch.

Sie diskutiert und predigt den „ Umbau des Sozialstaates“. Sie wägt den Vorteil von „Teil-habegerechtigkeit gegenüber der Verteilungsgerechtigkeit“ ab. Sie kennt „tausende“ Statistiken über die deprimierende Lage auf den Arbeitsmarkt. Sie spuckt Zahlen, Diagramme und so genannte Krisenpläne aus.

Die Altparteien haben jedoch den Kontakt zu denen verloren, die davon betroffen sind, die damit leben müssen und die unter dieser Situation leiden. Sie sind unfähig, sich in die Lage armer Menschen hineinzuversetzen oder sie gar zu verstehen. Es wird stets eine andere, eine schönere Welt dargestellt, aber nicht die Realität, die sich „Armut“ nennt. Das liegt auch daran, dass die Debatten über die Armut von denen geführt werden, die noch nie in ihrem Leben arm waren. Aus der Perspektive von „oben“ verschwimmen schnell die feinen Unterschiede, die für viele Menschen im Alltag existenziell sind.

Was die, von Armut betroffenen, Menschen am allerwenigsten benötigen, ist geheucheltes Mitleid.

Wir können uns von der Armut weder mit Mitgefühl noch mit Geld freikaufen.

Nur genaues Hinsehen und der Wille zur Veränderung können helfen, das Problem in seiner ganzen Schärfe wahrzunehmen.

Wir werden nicht länger hinnehmen, dass den Armen die Anerkennung ihrer Bedürftigkeit versagt bleibt, nur weil es am anderen Ende der Welt Menschen gibt, die noch weniger haben.

Wir brauchen eine Haltung von Empörung- darüber, dass wir es zulassen, dass Tausende  Menschen in Armut stürzen und kaum Chancen haben, sich daraus befreien zu können. Wer diese Empörung nicht aufbringt, dem sei angesichts von Armut und Ausgrenzung wenigstens Scham zu wünschen.

Scham empfinden leider nur die Betroffenen selbst. Das Ansehen eines Gemeinwesens bemisst sich am Wohl der Schwachen in unserem Land.

Ihnen muss die gleiche Würde zuerkannt werden wie den Starken.

Erkennen wir uns in diesem Blick wieder?

Ihr

Ralf Köhler Landtagskandidat der AfD Thüringen