1. Gender Mainstreaming als durchgängiges politisches Leitprinzip in Form einer Querschnitts-aufgabe staatlichen Handelns ist auf allen Ebenen unverzüglich und ersatzlos zu beenden, wobei sich diese politische Gesamtforderung im Einzelnen wie folgt begründet:

1.1   Die Alternative für Deutschland hält die politisch‐bürokratisch verordnete Nivellierung der Unterschiede zwischen Männern und Frauen für einen unzulässigen Eingriff des Staates in das private und gesellschaftliche Leben der Menschen, der überdies aus biologischen Gründen zum Scheitern verurteilt ist und eine Verschwendung von Steuergeldern darstellt.

1.2   Die Alternative für Deutschland hält es für untragbar, dass Mütter, die sich ihren Kindern in Vollzeit widmen wollen, einem politischen und ökonomischen Druck ausgesetzt werden, eine Erwerbsarbeit aufzunehmen. Die AfD fordert deshalb die Beendigung aller Versuche, Frauen und  Ehepaare in dieser Frage zu bevormunden.

1.3   Die Alternative für Deutschland hält einen Sexualkundeunterricht für Kinder und Jugendliche, der „zu sexuellem Experimentieren ermutigen soll“, für einen sittenwidrigen Eingriff in die Kinder-seelen und für eine schwerwiegende Beeinträchtigung der psychischen und physischen Entwick-lung junger Menschen.

1.4   Die Alternative für Deutschland lehnt die fortschreitende Aushöhlung des Erziehungsrechts von Eltern und dessen Übertragung auf den Staat als unvereinbar mit unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung sowie mit dem Subsidiaritätsprinzip ab.

1.5   Die Alternative für Deutschland lehnt geschlechtsbezogene Quotenregelungen für alle Arbeits- und Lebensbereiche, aber auch jede Form der Quotierung nach anderen soziodemo-graphischen Merkmalen ab, da sie den Prinzipien der Chancengleichheit und des freien Wett-bewerbs widersprechen.

1.6   Die Alternative für Deutschland hält die sogenannte „geschlechtergerechte Sprache“ für eine grobe Verunstaltung der deutschen Sprache, die starke Anklänge an den totalitären Orwellschen „Neusprech“ aufweist, und fordert deshalb die Rückkehr zum generischen Maskulinum sowie den Verzicht auf alle gender-­‐ideologischen Wendungen (erkünstelte Gerundium-­Formen, überflüssige männlich‐weibliche Doppelformen usw.) in behördlichen Dokumenten, Gesetzestexten und allen sonstigen Verlautbarungen staatlicher und staatsnaher Institutionen.

1.7   Die Alternative für Deutschland lehnt jegliche staatliche Propaganda  –  in Schulen, den Massenmedien oder im  öffentlichen Raum  –  für bestimmte sexuelle Orientierungen oder      Verhaltensweisen strikt ab. Die Förderung der klassischen Familie bleibt davon unberührt.

1.8   Die Alternative für Deutschland setzt sich für eine Willkommenskultur für Un- und Neugeborene ein und wendet sich gegen alle Versuche, Abtreibungen zu bagatellisieren, sie staatlicherseits zu fördern oder sie gar zu einem „Menschenrecht“ zu erklären.

1.9   Die Alternative für Deutschland weiß sich in diesen Forderungen mit den ethischen Grundsätzen der großen Weltreligionen einig und lehnt es ab, diese auf dem Altar der pseudowissenschaftlichen Gender-­Ideologie zu opfern.

2.   Die Alternative für Deutschland fordert die ersatzlose Rücknahme aller Gesetze und Vorschriften im Sinne der Gender-­‐Ideologie, wie (mindestens) der folgenden:

Bundesgleichstellungsgesetz (BGleiG) Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)  §4

Thüringer Gleichstellungsgesetz

sowie die unverzügliche Einstellung sämtlicher einschlägiger Gesetzgebungsvorhaben.

3.   Die Alternative für Deutschland fordert den Entzug sämtlicher Steuer- und Fördermittel für gender‐ideologische Maßnahmen, wie beispielsweise:

• die Streichung aller Stellen für sog. „Gleichstellungsbeauftragte“ (früher: „Frauenbeauftragte“)

• die Schließung aller sog. „Diversity Offices“

in allen öffentlich- und privatrechtliche Institutionen, sowie:

einen sofortigen Förderstopp für die sogenannten „Gender Studies“ an Hochschulen und Universitäten. Bestehende „Gender“-­‐Lehrstühle sollen traditionellen Studiengängen zugeordnet und bei Ausscheiden der Stelleninhaber nicht wieder nachbesetzt werden.

Begründung:

3.1   Gender‐Mainstreaming zielt auf einen permanenten und ubiquitären „Kampf der Geschlechter“ ab und führt damit zu einer schleichenden Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas.

3.2   Gender-­‐Mainstreaming führt in seiner Anwendung regelmäßig zur Verletzung von Artikel  1-6  Grundgesetz, insbesondere von Artikel 3 Absatz 3 Grundgesetz, da es mit der Diskriminierung konkreter Personen  –  in der Regel von Männern –  aus geschlechtsspezifischen Gründen einhergeht.

3.3   Die gegen die Natur des Menschen gerichtete Gender-­Ideologie ist der wichtigsten bevölkerungspolitischen Herausforderung, vor der Deutschland steht, nämlich die Geburtenrate signifikant zu steigern, in extremer Weise abträglich.

(Dieser Antrag des Landesvorstandes der AfD Thüringen wurde mit überwältigender Mehrheit auf dem Landesparteitag am 09. April 2016 in Arnstadt beschlossen.)