Unser Thüringer Meer, Europas größtes zusammenhängendes Stauseegebiet und touristisches Aushängeschild für den Freistaat Thüringen braucht eine den Anforderungen gerecht werdende Verkehrsinfrastruktur. Während diese für den Bleiloch-Stausee nahezu hergestellt ist, fühlt sich die Region um die 1945 zerstörte Linkenmühlenbrücke am Hohenwarte-Stausee abgehängt und alleingelassen. Die großspurigen Ankündigungen des Thüringer Ministerpräsidenten und weiterer Vertreter der Landespolitik zum Wiederaufbau der Brücke entpuppten sich als leere Worthülsen. Vielmehr hat das Land Thüringen die Verkehrsinfrastruktur in Verbindung mit dieser Stauseequerung ab dem Jahr 2013 und 2015 abgewertet, indem der Streckenverlauf der Landesstraße L 1100 von vormals 22,2 Kilometern über die Gemeinden Moxa, Paska, Drognitz,
Lothra, Thimmendorf bis Abzweig Liebengrün/Remptendorf in weiten Teilen zu Kreis- und Gemeindestraßen auf nunmehr 6,2 Kilometer umgewidmet wurde.
Meine Anfrage (Drs. 7/8416) an das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft verdeutlicht, dass sich der Bund und das Land trotz steigender Steuereinnahmen der Verantwortung entziehen und die Straßenbaulast auf die damit überforderten Kommunen abwälzen. Seit dem Jahre 2003 nahm der Bestand an Bundes- und Landesstraßen im Gebiet der Landkreise Saale-Orla und Saalfeld-Rudolstadt um 202,8 Kilometer ab, währenddessen 214,1 Kilometer Kreis- und Gemeindestraßen bei den Kommunen dazukamen.
Die Idee, den Bau und die Unterhaltung der Linkenmühlenbrücke und deren Zufahrtsstraßen den Landkreisen oder gar der Gemeinde Paska zu überlassen, ist völlig unrealistisch und weltfremd. Aus diesem Grund werden wir im Rahmen der bevorstehenden Kreistagssitzung den Landrat beauftragen, die Umstufung des bis zum 31.12.2012 bestehenden Straßenzuges der L 1100 mit einer Gesamtlänge von 22,2 Kilometer wieder durchgängig beim zuständigen Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft einzuleiten, so dass die Linkenmühlenbrücke zu Lasten des Landes als künftigen Straßenbaulastträger wiederhergestellt wird. Wenn es um den Ausbau der touristischen Infrastruktur geht, darf sich das Land Thüringen keinen schlanken Fuß machen!