Obgleich im Saale-Orla-Kreis für die kommenden fünf Jahre fast 18 Millionen Euro für Baumaßnahmen an Landesstraßen, und damit rund zwei Millionen Euro mehr als in den vergangenen Jahren, ausgegeben werden soll, sind deutlich weniger Maßnahmen geplant. Wobei hier die massiv gestiegenen Preise im Bauwesen natürlich nicht berücksichtigt werden. Aufgrund prognostizierter hoher Kosten werden statt 27 voraussichtlich nur noch fünf Bauprojekte umgesetzt. Beinah die Hälfte des Budgets ist für die Landesstraße von Ziegenrück nach Moxa und ein viel geringerer Teil für Geschwindigkeitsdämpfer in Zollgrün eingeplant.

Ebenso sei auf letzterem Streckenabschnitt in Tanna-Kapelle keine Kreisverkehrslösung geplant, auch da der Knotenpunkt seitens der Unfallkommission im Saale-Orla-Kreis nicht als Unfallschwerpunkt angesehen wird, wenngleich es hier bereits zu teils schweren Verkehrsunfällen kam. Immerhin fast 3.000 Fahrzeuge, darunter 150 Lastkraftwagen, passieren diesen Abschnitt täglich. All dies geht aus meiner Kleinen Anfrage 7/3131 an die Thüringer Landesregierung hervor, wonach auch der gesperrte Abschnitt zwischen der Firma Rettenmeier und Hirschberg derzeit lediglich im Landesstraßenbedarfsplan 2030 aufgeführt ist.

Entgegen zahlreicher Berichte ist mit einem zeitnahen Baubeginn zwischen der Kreuzung Eliasbrunn/Oberlemnitz/Friesau und dem Kreisverkehr vor Bad Lobenstein nicht vor 2025 zu rechnen. Das bis heute nicht eingeleitete Planfeststellungsverfahren sollte laut einem OTZ-Bericht vom 15.09.2020 bereits 2021 erfolgt sein. Es bleibt fraglich, wenngleich die Landesregierung den Zustand des Abschnittes als schlecht bewertet, warum der Baubeginn sich weiter derart verzögert. Zumindest kleinere Maßnahmen zur Haltung der „Straße in einem verkehrssicheren Zustand“ lassen sich nicht vermeiden und sind geplant. Perspektivisch werden die angesetzten Baumaßnahmen nicht genügen, um die Infrastruktur der Landesstraßen auf ein zufriedenstellendes Niveau zu heben. Vielmehr sind bereits jetzt zahlreiche Abschnitte baufällig, deren Sanierung überhaupt nicht geplant ist.

Die Kleine Anfrage und deren Beantwortung können Sie hier herunterladen.