Unter den Gegebenheiten des diesjährigen Jahreswechsels einen Weihnachtsgruß mit allerlei Glückwünschen zu formulieren kann unter einem gesunden Blickwinkel zynisch erscheinen. Ist es möglich, dass während des Abdriftens unserer einst festen Gemeinschaft in eine zerrissene und von Vorwürfen geprägten, inzwischen per Dekret festgestellten Zweiklassengesellschaft, überhaupt Besinnlichkeit einkehren kann? Ganz ohne große Familienzusammenkünfte, den ausbleibenden Weihnachtsmärkten, der Zerstörung von Traditionen und verweltlichten Gottesdiensten?

Sogar das Austreiben der bösen Geister an Silvester bleibt uns erneut verwehrt. Auch wenn wir das Jahr Revue passieren lassen, müssen wir zwangsläufig erhebliche Abweichungen von der bisher gekannten Norm feststellen. Wir fragen uns, wo soll das noch enden? An wen wenden wir uns, wenn auf die schlechten Botschaften und Tage keine guten mehr zu folgen scheinen? Einstweilen muss die Erkenntnis stehen, dass auch andere bereits so fühlten. Zu diesem Anlass ist der Blick auf die Biografien der Vorfahren geboten, an die Werke der Großen, deren unser Einer, des verwöhnten Zeitgeistes geschuldet, nicht gewachsen sein kann.

Die jüngere deutsche Geschichte betrachtend kommt mir da Walter Flex in den Sinn, ein Thüringer Schriftsteller und Lyriker, der im Ersten Weltkrieg fiel und in einem seiner Bücher, die Weihnachtszeit im Feld beschreibend, treffend konstatierte: „Einmal gibt Gott uns doch den Frieden“. Er reiht sich in Generationen von, nicht nur Deutschen, ein, deren Alltag und Leben von Not und Plage geprägt, die Tragödie allgegenwärtig war.

Im Bewusstsein dieser unzähligen Schicksale, gar des an Weihnachten geborenen Christus und seines späteren Opfers, erscheinen unsere Sorgen allzu klein. Unter Neugewinnung dieser Demut wünschen wir Ihnen und Ihren Angehörigen eine besinnliche Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr. Stehen Sie geeint zusammen und nutzen Sie die Feiertage ganz bewusst, um mit Ihren Liebsten eine schöne Zeit zu verbringen.

Für den Vorstand

Johannes Linke

2. Sprecher AfD Kreisverband Süd-Ost-Thüringen