Erneut lehnte eine Mehrheit der Altparteien einen Antrag der AfD-Fraktion im Saale-Orla-Kreis zur Verhinderung weiterer Windkraftanlagen ab. Der Landrat sollte mittels Beschluss des Kreistages beauftragt werden, gegenüber der Landes- und Bundesregierung sowie im Rahmen der Mitgliedschaft im Thüringischen Landkreistag und der Regionalen Planungsgemeinschaft Ostthüringen, den Bau von weiteren Windkraftanlagen im Saale-Orla-Kreis zu unterbinden.

Nachdem das Thüringer Klimagesetz mindestens 1 Prozent der gesamten Landesfläche für Windkraftanlagen vorsieht, müssen wir uns bei den jetzigen politischen Mehrheitsverhältnissen in Thüringen auf weitere Windvorranggebiete einstellen. Aus diesem Grund ist es auf allen Ebenen unerlässlich, den Ausbau dieser umstrittenen, höchst kostenintensiven und nicht grundlastsichernden Energieform einen Riegel vorzuschieben.

Besonders fragwürdig ist hierbei die Rolle der CDU, welche auf Bundes- und Europaebene mit ihren selbst erklärten Klimazielen den Windkraftausbau voranbringen möchte, andererseits zur Landtagswahl 2019 mit dem Wahlslogan „Windkraft-Wahnsinn, Schluss damit“ auf Großflächenplakaten wirbt. Im Kreistag wurde nun offenbar, wie glaubwürdig CDU-Mitglieder bei Ihren Wahlkampfaussagen sind. Bei der namentlichen Abstimmung stimmte der Landtagsabgeordnete Herrgott gegen den AfD-Antrag und Ihm taten es viele gleich, darunter Bürgermeister wie Thomas Franke, Allam Hanna oder Marcel Zapf.

Stand Dezember 2018 betrug der Anteil erzeugter erneuerbarer Energien am Stromverbrauch im Saale-Orla-Kreis bereits 71 Prozent. Damit haben wir das Ziel der Bundesregierung, den Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland bis zum Jahr 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen, bereits 10 Jahre zuvor übertroffen. Ein weiterer einseitiger Bau und Betrieb von Windenergieanlagen im Saale-Orla-Kreis wirkt sich zerstörerisch auf die heimische Flora und Fauna aus, wobei die Lebensqualität der Anwohner um WEA erheblich beeinträchtigt wird. Aufgrund fehlender Speichermöglichkeiten, einem gesetzlich verankertem Einspeisevorrang sowie garantierter Vergütungen für diese unregelmäßig auftretende Energiequelle, kommt es zu ständig steigenden Stromkosten, die insbesondere einkommensschwache Familien, Rentner aber auch unsere einheimischen klein- und mittelständischen Gewerbe- und Industriebetriebe immer stärker belasten.

Stumme Zeugen dieser Entwicklung sind die regelmäßig unter den Windrädern zu findenden getöteten Vogelarten, viele inzwischen vom Aussterben bedroht. Bei den Fotografien handelt es sich um Vogelschlag in Schilbach, unter den Opfern Schwarzstorch, Wespenbussard und Baumfalke.