ARNSTADT. Auf einer Gedenkveranstaltung für die Opfer von Kriegen, Gewalt und Terror anläßlich des Volkstrauertages legten auf dem Arnstädter Hauptfriedhof an der Kriegsopferstele der AfD-Bundestagsabgeordnete Marcus Bühl vom Kreisverband Ilmkreis-Gotha, deren 1. Sprecher er auch ist, und Hans-Joachim König im Namen des AfD-Landtagsabgeordneten Olaf Kießling Blumengebinde nieder.
In den Worten des Gedenkens machte Landrätin Petra Enders deutlich, daß auch Deutschland durch Waffenexporte in Krisengebiete maßgeblich verantwortlich sei für die vielen Opfer der Kriege in Nahost und damit auch für Fluchtursachen. Sie erinnerte an die Opfer von Krieg und Gewalt, an die Soldaten vieler Länder, die in den verbrecherischen Kriegen auf europäischem Boden ihr Leben ebenso verloren wie Millionen Zivilisten durch Bombenhagel und Vertreibung. Sachverhalte, welche der AfD Kreisverband durchaus teilt. Der Landrätin Erwähnung über die Schließung von Kohlekraftwerken und CO-2 samt Klimawandel kann so allerdings nicht nachvollzogen werden. Das empfanden die AfD-Vertreter an dieser Stelle zumindest unpassend.
Unserer Auffassung nach hat dieser seit 1952 wieder ins Leben gerufene Volkstrauertag insbesondere die Pflicht, der zahlreichen deutschen Opfer der Verbrechen beider großer Kriege zu gedenken und den Lebenden deutlich zu machen, daß sich nie wieder solche Verbrechen wiederholen dürfen.
Der erste Volkstrauertag fand am 26. Februar 1926 statt. 1934 wurde er im Zuge der nationalsozialistischen Diktatur in Heldengedenktag umbenannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Tradition des Volkstrauertags in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands wieder ihre ursprüngliche Form zurück. Um den Volkstrauertag deutlich vom Heldengedenktag abzugrenzen, wurde er auf das Ende des Jahres verschoben, welches theologisch gesehen mit den Themen Zeit, Tod und Ewigkeit in enger Verbindung steht.
An dieser Stelle sei deutlich hervorgehoben, daß es die oberste Priorität von Politik ist, im eigenen Land den inneren und äußeren Frieden zu bewahren, Recht und Gerechtigkeit umzusetzen und gegen jeden Angriff von innen und von außen zu schützen. Zum anderen steht deutsche Politik in der Pflicht, so zu handeln wie es der Amtseid jeder Bundesregierung beschwört. Der Amtseid lautet: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“
Das gilt jede Sekunde, jede Minute, jeden Stunde… Auch am Gedenktag für die Millionen Opfer des deutschen Volkes, vor allem jener Millionen Deutsche, die nach der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht im Mai 1945, als die Waffen schwiegen, in den Lagern der Alliierten und ihrer Verbündeten auf grausame Weise ihr Leben verloren.
Daran zu gedenken gebietet vor allem dieser graue, trübe Novembertag. Auch der des Jahres 2017. Die Verpflichtung der Politik dazu ist mit wenigen Worten in diesem Amtseid zum Ausdruck gebracht.
Text: Hans-Joachim König
Bild: privat