Der „Eklat“ diese Woche war nicht, dass festgenommene kriminelle G20-Linke wieder auf freien Fuß gesetzt wurden oder dass die deutsche Marine kurz vor der libyschen Küste etwa 1000 Glücksritter von ihrem Schlauchboot aufsammelte und sie Richtung German Schlaraffenland chauffierte. Nein! Der „Skandal“, glaubt man den meisten Medien, war die Maischberger-Sendung vom Mittwoch, wo der Alibi-Konservative Wolfgang Bosbach auf die Ex-Grüne und immer noch durchgeknallte Jutta Ditfurth traf und er die Sendung mitten im Talk verließ.

Was ist passiert? Nun, ganz ARD war die Plauderrunde zu später Stunde mit vier Salonlinken (Jörges vom anderen Stern, van Aken, SPD-Erklärbärin Barley und die Ditfurth), einem Polizeivertreter und eben Wolfgang Bosbach, dem ewigen Feigenblatt der Union, besetzt. Was Maischberger tatsächlich als Parität versteht, aber diese selbstverliebte Einfalt ist man vom Öffentlich-Rechtlichen ja schon gewohnt. So thronte die Moderatorin also zwischen diesen Gästen und es drohte eine belanglose, jedoch überbezahlte, Quasseleinlage wie stets zu sein – Sie wissen schon, die Linksextremistenverharmloser auf der einen und Bosbach, der sich für eine linke Kanzlerin verheizen lässt, auf der anderen Seite, dazwischen die überforderte Moderatorin – , wenn da nicht der „tapfere“ Herr Bosbach aus Entrüstung über Ditfurths verbale und beinahe körperliche Übergriffigkeit aus dem Studio geflüchtet wäre und Ditfurth sich nicht geweigert hätte, den netten Plausch ebenfalls zu verlassen und wie auf Drogen weiter schwätzte.

Was angesichts der Gewaltexzesse durch Linksterroristen in Hamburg bei Lichte betrachtet ein echter Skandal ist.

Um die Kontrahenten herum prangten die Statisten mit TV-Show-Dauer-Abo und wussten gar nicht wie ihnen geschieht; gut, das wissen sie meist nicht, aber diesmal wurde es auf Kamera fest gehalten. Apathisch und eitel wie immer: Maischberger, die Moderatorin dieses Zirkus, inzwischen dank der Rundfunkabgaben sicherlich schon Millionärin, jedoch nie gewillt wirklich zu moderieren, so dass das Geschehen seinen Lauf nahm. In Form einer abschreckenden Jutta Ditfurth, die, einmal von ihren inneren Dämonen angestoßen, nicht von Maischberger eingebremst wurde und dadurch ins Rollen kam, indem sie einer Bowlingkugel gleich alles umstoßen wollte, was ihr im Wege erschien. Die wäre auch auf Jörges losgegangen, wenn dieser Möchtergerntastaturheld nicht rechtzeitig den Kopf eingezogen und sich angepasst hätte, was er, das muss man zugeben, fast bis zur Perfektion beherrscht. Auch von Kati Barley, der so putzigen wie inkompetenten ehemaligen SPD-Generalsekretärin und neuen Bundesfamilienministerin hörte man nur Mäuschengeräusche. Na, und Jan van Aken, Die Linke, ist ohnehin nicht bekannt dafür, etwas Realitätssinn und Anstand beizusteuern. So hieß es bei Jutta: Ich mach sie alle platt. Dass Ditfurth nach Bosbachs Abgang sich der Bitte der nun sichtlich unruhigen Maischbergerin, doch auch zu gehen, verweigerte, war da nur link und konsequent, immerhin beherrschte sie die Sendung, was zweifelsohne ihr Ziel war. Während die Moderatorin trotzig den Schmollmund machte.

Na, Frau Maischberger, da müssen wir wohl ein, zwei Semester Journalistenschule nachholen?!

Dazu muss man wissen, dass Ditfurth einst zu den Grünen-Gründerinnen gehörte, dann die Partei unter lautem Tamtam wegen einer Annäherung an die Realpolitik verließ (ein echter Schenkelklopfer, im Grunde ging es dabei aber nur um Posten) und seitdem zunehmend verbittert ob ihrer Bedeutungslosigkeit durch die Weltgeschichte stapft. Jutta Ditfurth braucht ganz einfach Aufmerksamkeit. Deswegen war sie wohl höchst angetan von ihrer Einladung ins Fernsehen und hat sich innerlich so richtig in Stellung gebracht. Besser bzw. schlechter hätte auch Claudia Roth nicht performed, abgesehen von den unmöglichen Klamotten, wobei bei Ditfurth die jahrelang angestaute innere und äußere Verhärmung dazu kommt, die sich dann exstaseartig Bahn brach.

Ergebnis: Am Ende der Showeinlage ein Gast weniger und eine Ditfurth, die sich selbst zum Höhepunkt sabbelte.

Um das ganze Debakel könnte jetzt auch Schweigen herrschen, wenn die für ihre „edle“, linke Gesinnung bekannte Moderatorin im Nachhinein sich nicht und das ausgerechnet bei Ditfurth entschuldigt hätte und diese nun gegen Bosbach und Maischberger übel nachtritt.

Was den von etlichen Medienschaffenden erklärten Eklat betrifft, so wäre es wirklich bemerkenswert gewesen, wenn Maischberger die giftspeiende Ditfurth persönlich aus dem Fernsehstudio gehievt und ihr ein lebenslanges Auftrittsverbot erteilt oder man der ausgetickten Linken knallhart Fakten entgegen geschleudert oder Bosbach vor laufender Kamera seinen Austritt aus der CDU erklärt hätte. Fahrradkette.

So blieb es, für die Geschichtsbücher, eine GEZ-Sendung wie gewohnt: Bräsig, linksideologisch, belanglos, peinlich und zwangsfinanziert.

 

Nadine Hoffmann