Sicher ist Ihnen die politische Spezies der sogenannten Parteihopper und Karrieresuchern auch schon aufgefallen. Jene Wechselgesellen, die immer dahin streben, wo sie meinen für möglichst wenig Arbeit möglichst viel Geld und Macht erlangen zu können.

Von Natur aus mit einer eher biegsamen Wirbelsäule ausgestattet, fällt es diesen Karrieristen von jeher leicht, sich in gewissen Systemen, seien sie auch noch so verantwortungslos, diktatorisch oder bürgerfeindlich, zurechtzufinden. Was schließlich zählt ist der Posten. Innerhalb dieser Paralleluniversen gelingt es sogar Etlichen nach oben zu steigen oder aufgrund bestimmter Umstände hoch gespült zu werden. Auch dank des Charmes eines Autoverkäufers gehobener Mittelklasse. (Schauen Sie nach Brüssel!) Selbstvermarktung ist dabei äußerst wichtig; wo Inhalte und Überzeugung fehlen, muss notgedrungen der Schein glänzen. Notfalls wird dieser aufpoliert, indem der politische Gegner oder der mit Rückgrat Ausgestattete diffamiert wird. Dazu ist jedes schäbige Mittel und jede abwegige Begründung recht. Das nennt sich hierzulande übrigens etablierte Politik: Die eigene Erhöhung auf Kosten Anderer, moralisch und finanziell gesehen.

So lange jenes scheinbar wie für Emporkömmlinge gemachte Altsystem sich durch genügend andere wirbellose Gleichgesinnte aufrecht erhalten kann, läuft es für den karrieregeilen Quereinsteiger wie geölt. Hin und wieder muss er nur nach unten treten und nach oben buckeln, der Kontostand am Ende des Monats stimmt jedoch. Und das ohne Blut und Schweiß vergießen zu müssen. Paradiesische Zustände für alle, die gegen den Steuerzahler agieren, sich von diesem aber aushalten lassen. Auf Steuerzahlerkosten kann man es sich richtig kuschelig machen und wenn einer fragt, von der Presse etwa, dann wird geschauspielert und herunter geleiert, was der Altparteiautomat hergibt. Problematisch wird es für die Karrieristen, wenn das alte System gefährdet wird und wackelt, sagen wir durch einen Mauerfall, durch plötzlich und völlig unerwartet einbrechende Wahlergebnisse oder durch die AfD. Dann geht der Hintern auf Grundeis und man schlägt um sich, so schmierig und verlogen es geht. Etwas anderes haben die Emporkömmlinge nicht gelernt.

Im Falle der Parteienwechsler ist das dann ein ganz besonders ulkiger Vorgang, denn mitunter schwadroniert der um sich Schlagende gegen jene Politik oder Forderungen, die er einst mitgetragen, gar verbalkräftig vorgetragen hat, freilich damals bloß wegen der Annahme schnell zu Ruhm zu kommen. Und wiederum noch spezieller wird es, wenn Personen beispielsweise der Alternative für Deutschland beigetreten sind, um sie als Sprungbrett zu nutzen und nicht um wirklich etwas für die Bürger zu tun, die AfD jetzt aber attackieren. Hier werden das Treiben von Karrieristen und der Gegensatz zwischen AfD und Altparteien überaus deutlich.

Da muss man irgendwie an Oskar Helmerich denken, der im Zuge der Landtagswahl 2014 über die Landesliste in den Erfurter Landtag einzog und etwa ein halbes Jahr später aus der Fraktion austrat, unter anderem wegen mangelnder Intensität und Aufrichtigkeit seiner Arbeit (http://afd-thl.de/2015/06/18/landeserziehungsgeld-zentrales-thema-fuer-afd/). Um anschließend in Bernd Luckes „Weckruf“ einzutauchen, dessen Erfolglosigkeit Helmerich wohl antrieb, 2016 in die SPD einzutreten. Kommen Sie noch mit?

Jedenfalls ist Helmerich jetzt Mitglied des verglühenden Sternes namens Thüringer SPD, eine ehemalige Volkspartei, die sich für den Machterhalt mit Ramelows Truppe und den Grünen ins Bett legt. Auf diese Weise kann Helmerich sagen: Endlich mal Regierungspartei!

Nun hat wahrscheinlich selbst Oskar Helmerich gemerkt, dass die genau durch seine SPD im Bund wie in den Ländern forcierte illegale Masseneinwanderung zu Turbulenzen führt. Wohlgemerkt zur Gefahr für die zunehmend unbeliebten Sozialdemokraten, das bisschen verschärfte Sicherheitslage für die Bürger ist doch egal. Deshalb stört sich der Jurist Helmerich inzwischen lautstark und zum Fremdschämen – nein, nicht an der Rechtsbeugung und den Gesetzesbrüchen im Rahmen der Asylpolitik – an der AfD, über die er in das Landtagsplenum einzog, in welchem er wiederum Kraft seiner Phrasensuppe gegen die AfD giftet und hetzt (http://www.youtube.com/watch?v=hmGITiAxBh8). Wobei man ihm schon zugestehen muss, der Sozialisten-Habitus sitzt, ist gelernt und passt. Wie gesagt, ein Karrierist findet sich fast überall schnell zurecht. AfD-Mitglieder sollen, geht’s nach Hopper Helmerich, ausgegrenzt werden, die Hauptsache aus der kleinen Welt des Oskar entfernt, der sich durch die Anwesenheit der AfD-Fraktion gestört fühlt und um die Pfründe bangt.

Er wäre dabei weit weniger durchschaubar, gäbe es das Internet nicht, das einstige Anfragen im Namen der AfD-Fraktion bis in alle Ewigkeit speichert und die fragwürdige Aufrichtigkeit von „Oskar Karriereleiter“ einmal mehr dokumentiert. Da findet sich eine Anfrage bzw. Stellungnahme, in der Helmerich den linken Parteien – zu denen er jetzt freiwillig gehört – attestiert, sie würden sich durch ein Ausländerwahlrecht lauter neue Wähler anschaffen wollen und das ist, man höre und staune, gesetzeswidrig (http://afd-thl.de/2014/12/03/verfassungswidrige-forderung-nach-auslaenderwahlrecht-im-koalitionsvertrag/). Keine drei Jahre später hat Helmerich seine Grundgesetzausgabe verloren oder den Inhalt vergessen. Zugegeben, bei den postfaktischen Sozialdemokraten zählt dieses Werk ohnehin nicht. Auf diese Weise entpuppt sich der Parteiwechsler O. selbst als unehrlich und unverantwortlich. Sein Angriff gegen die AfD ist daher nichts weiter als billiges Ablenkungsmanöver und groteske Schmierenkomödie gleichzeitig. Parallelen zu Honecker und der SED in Sprechstil und der Diffamierungsmachart sind zwar womöglich nur zufällig. Aber sollte es für ihn in der SPD trotz dieses rhetorischen Ausfalles nichts werden, sind immerhin die ganz Linken zum Wechseln da, die kennen das ja größtenteils noch.

 

Nadine Hoffmann