Es braucht keine herbei geschriebenen russischen Einmarschpläne oder andere fantastischen Schreckgespenste, um das ganze Elend einer kaputt gesparten und zur Witzfigur gemachten Bundeswehr aufzuzeigen. Eine Verteidigungsministerin des Kalibers der von Ehrgeiz zerfressenen Ursula von der Leyen genügt vollkommen, um die letzten Reste Wehrfähigkeit zu pulverisieren. Moralisch wie materiell. Denn dieser Frau ist auf ihrem Weg zur Superursula nichts mehr heilig. Hat sie bisher die Truppe zur Umerziehungsmasse für genderfanatische Spielereien degradiert, setzt sie nun lächelnd die Abrissbirne an. In Rage darüber, dass ein Fall namens Franco A. (bisher nicht in Gänze aufgeklärt und mit unzähligen Fragezeichen versehen) unter ihrem Regiment geschehen konnte und ihr die Spiegelreflektion der Sauberfrau verdirbt, schlägt die Ministerin hemmungslos und mit den Zähnen fletschend auf die Truppe ein. Es folgt eine absurde Säuberungsaktion als inszenierte Ablenkung und rücksichtsloser Rachefeldzug zugleich. Flachbildschirme, KiTa-Ecken und Ausgehpumps wirken da wie die Ouvertüre eines Bühnenstücks, das Zerstörung zur politisch-korrekten Kunstform erklärt und mit tosendem Applaus rückgratentkernter Generäle versehen wird.
Verdient der Bundesjustizminister durch seinen Amoklauf gegen das Grundgesetz zurecht den Ruf des inkompetentesten Ministers auf diesem Posten seit Bestehen der Bundesrepublik, so hat Ministerin von der Leyen einer blutleckenden Bilderstürmerin gleich das Unvermögen eines Heiko Maas in den letzten Tagen links überholt. Da staunt selbst die mit 15000€ monatlich entlohnte Bundesempörungsbeauftragte Roth nicht schlecht und klatscht erfreut die Hände aufeinander. Überhaupt können die Grünen von der dolchartigen Dekonstruktion der Bundeswehr durch von der Leyen noch lernen, wo sie selbst doch eher grobmotorisch und ungeschickt der Marke Veggie-Days und Dieselverbot den Niedergang Deutschlands befördern.
Aber hier wütet nicht eine gescheiterte Theater- oder Theologiestudentin, die auf dem freien Arbeitsmarkt keine Chancen hätte, sondern eine hausgemachte und eiskalt bis ins Mark operierende Emporkommpolitikerin, die mit dem Eifer puritanischer Hexenjäger das ihr Anvertraute in Schutt und Asche legt. Es tobt eine Scheinriesin, die sich für unfehlbar hält. Dabei entblödet sich die Ministerin nicht einmal, Liedergut des 19. Jahrhunderts zu verbannen und die Fotografie eines honorierten Politikers zu tilgen. (Wobei Schmidts Stand ihr ohnehin suspekt gewesen sein muss.)
Singen, tönt Frau Fönfrisur, sei zudem unzeitgemäß. Eine Begründung, die die Massenmörder des Islamischen Staates und andere Diktaturen dieser aberwitzigen Weltgeschichte allzu laut begrüßen würden. Die haben schließlich auch ihre Probleme mit Lebensfreude.
Für die Rolle der Vorzeigemacherin mit der Option auf den Kanzlerthron nimmt von der Leyen schlechterdings den völligen Verlust der Funktionsfähigkeit der Bundeswehr in Kauf. Nicht schief liegende Fregatten, schießuntaugliche Gewehre oder sanierungsreife Kasernen sorgen die Ministerin. Nicht ihre Verantwortung als Kommandogewalt treibt sie um. Was die blindwütige Befehlshaberin erzürnen lässt, sind Korpsgeist und Gemeinschaftssinn, die sie dann durch raffinierte Stigmatisierung unter Zuhilfenahme der Causa Franco mit einem scharlachroten Buchstaben versieht. Schreibtisch-tatkräftig von etlichen Medien unterstützt. Nur ihr Narzissmus bewegt Frau Bundeswehr.
Respekt ist für von der Leyen etwas, das sie erwartet, während sie Moral und Material der Truppe in Flammen versenkt. Fürsorgepflicht für die Bundeswehr steht bloß auf dem Papier, Karrierestreben ist von der Leyens Motivation, zelebriert bis in die peinlichste Selbstdarstellung. Die Bundeswehr ist lediglich ein Sprungbrett. Und womit kommt man in Deutschland 2017 wohl schneller die Aufstiegsleiter hinauf als mit der Durchschlagskraft der politischen Korrektheit, als mit dem Krieg gegen das Bestehende, gegen Werte und Gewachsenes. Je höher der Kollateralschaden bei dieser von oben gegen die da unten geführten Schlacht dabei ist, desto größer wird das Treiben der selbsternannten Anständigen dann durch Posten und Pöstchen belohnt. Insofern ist Ursula von der Leyen dem Kanzleramtssessel jetzt ein Stückchen näher gekommen. Jedenfalls solange die Ära der Altparteien anhält. (Der Wähler hat’s in der Hand.)
Ob dieses schäbigen Verhaltens einer Spitzenpolitikerin möchte man sich abwenden, wenn man derlei Charakterlosigkeit nicht zu kommentieren gewohnt wäre. Wenngleich der Bildersturm der Bundeswehrministerin altpolitische Abgründe aufzeigt, wie sie nicht immer derart offen zu Tage treten und daher mit mehr als deutlichen Worten begleitet werden müssen.
Fest steht: Von der Bundeswehr geht keine Gefahr aus, von der zuständigen Ministerin dagegen schon. Von der Leyen hat sich auf allen Ebenen disqualifiziert. Wer sich wie sie mittels skrupellosem Ikonoklasmus auf dem Rücken der Truppe zur medienwirksamen Ikone der Politkorrektheit und zur Kanzleranwärterin aufschwingen will, gehört schnellstens aus allen Ämtern entlassen und von jeglicher politischen Verantwortung auf Lebenszeit entbunden.
Nadine Hoffmann