Man kann Merkels wiederholtes Einknicken vor dem türkischen Autokraten Erdogan nur noch als Kotau bezeichnen. Auch der Außenminister Steinmeier machte eine eher gebückte Figur, ging es um die Türkei.

Milliarden Steuergelder wurden überwiesen, damit die Türkei das macht, wozu die Europäische Union nicht in der Lage scheint, die Grenzen zu sichern. Wobei dies wiederum als Erpressungspfand von Erdogan benutzt wird. Staatsbesuche in Ankara fanden statt, bei denen Erdogan als wichtiger Partner erklärt wurde. Und die deutsche Bundesregierung stört sich auch nicht daran, dass Erdogan erst gar nicht die deutsche Flagge aufstellt, wenn er mal wieder einen dieser Gäste mit den dicken Schecks aus Germany empfängt.

Falls deutsche Spitzenpolitiker meinten, auf diese Art und Weise einen Despoten ruhig stellen zu können, dann haben sie erneut falsch gedacht. Denn für Erdogan sind all die Schmeicheleien, ob nun finanziell oder verbal, nur weitere Wege mehr Macht an sich zu ziehen. Etwas anderes zu glauben ist schlicht weltfremd, und leider typisch für die deutsche Altpolitik. Die Folgen dürfen dann abermals die Bürger ausbaden.

Umso mächtiger der Herrscher vom Bosporus sich fühlt, desto weniger wird er Konflikte scheuen. Schon gar nicht mit den rückgratlosen deutschen „Volksvertretern“. Was sollte ihm schon passieren? Noch mehr Geld vielleicht! Kann er doch auch auf ein Heer getreuer Anhänger in Deutschland zählen, die vom Grundgesetz nichts wissen und stattdessen die Scharia befürworten. Daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis der schwelende Konflikt mit Erdogan offen zu Tage tritt und sich eine Eskalation anbahnt.

So lange die verantwortlichen Politiker in Deutschland derart vor Erdogan kuschen, ihm Millionen Euro zuschieben, Erpressungsversuche weglächeln und aus lauter Angst davor einmal politische Stärke zeigen zu müssen lieber schweigen, wird es immer wieder Ärger mit dem türkischen Machthaber geben. Denn Kuschen ist für Despoten ein Zeichen der Schwäche, und diese Schwäche wird gnadenlos ausgenutzt.

 

Nadine Hoffmann