„Denn was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen“,
heißt es in der so genannten „Schülerszene“ in Goethes Faust, Teil 1. Oder eben auch nicht, wie sich in einer jetzt veröffentlichten Studie des Analyseinstituts „Mediatenor“ im Auftrag der „Huffington Post“ herausstellte. Darin wurden fast 450.000 Beiträge seit dem Jahr 2001 untersucht, die in der „Bild“-Zeitung, dem „Spiegel“ und „Focus“ erschienen sind. Auch die öffentlich-rechtlichen Anstalten ARD und ZDF sind betroffen. Im Gegensatz zur kontinuierlichen Berichterstattung über rechte Gewalt kommen Beiträge über linke Gewalt in wesentlich geringerem Maße vor.
Dabei gab es laut Bundeskriminalamt in den letzten fünf Jahren mehr links- als rechtsmotivierte Delikte. Diese Tatsache wird aber in den führenden Medien in keiner Weise proportional und damit verzerrt wiedergegeben. Falschdarstellung geschieht auch durch Weglassen.
Extremismus und Gewalt sind abzulehnen und durch nichts zu rechtfertigen, unabhängig davon gegen wen sie gerichtet sind und durch welche Motivation sie ausgelöst und begründet werden. Das gilt aber eben genauso für linksextremistische Gewalttaten.
Birgit Noll