Schilderungen zur AfD-Demo am Sonnabend in Hamburg
Wenn man älter ist, denkt man, man hat alles erlebt, aber dann kommt ein Ereignis, das dich eines Besseren belehrt. Ein solches Ereignis war die Demonstration der AfD gegen Asylchaos und verfehlte Migrationspolitik am letzten Sonnabend, 31.10., in Hamburg auf dem Steintorplatz. Der Landesverband Hamburg hatte dazu aufgerufen. Parallel dazu, so berichteten viele Parteimitglieder und Außenstehende, hatten verschiedene linke Gruppierungen, unter ihnen der Juso-Verband Schleswig-Holstein zur „Gegendemo“ aufgerufen. Um es deutlich zu machen, Jusos heißt Jungsozialisten. Dabei handelt es sich um die Jugendorganisation der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, SPD. Und eben diese SPD ist die Regierungspartei in Hamburg! Die Jusos riefen in ihrem Rundbrief zu „friedlichen Gegenaktivitäten“ auf. Was dann geschah, war alles andere als friedlich. Den Stoßtrupp, im wahrsten Sinne des Wortes, bildete die sogenannte „Antifa“. Der Name hat einen nicht guten Klang, er erinnert sehr an „Antifaschistischer Schutzwall“, SED-Vokabular für die Berliner Mauer, die 1989 fiel. Jedenfalls marschierten die etwa 1.000 SPDler, Grüne und Linke auf, unter ihnen der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Karim Abaci und der Abgeordnete der Linken, Mehmet Yildiz. Vorne weg, in vorderster Front, drängten vollständig schwarz Gekleidete, Vermummte, schmuddelig, schreiend, zunehmend betrunkener Dose oder Flasch Bier schwenkend, jedenfalls sturmbereit die Polizeilinien langsam zu durchbrechen.
Die AfD-Mitglieder wurden zwischen Museum für Kunst und Gewerbe und Steintordamm eingekesselt. In dem Kessel entstand, vor allem für Frauen und Kinder, eine bedrohliche Lage. Eigentlich warteten sie darauf, dass sich der Demonstrationszug endlich in Richtung Gänsemarkt in Bewegung setzte. Doch das war nicht möglich. Personen, die sich aus dem Pulk einzeln lösten, wurden von linken „Aktivisten“ getreten, bespuckt und bepöbelt. Die Atmosphäre war bedrückend. Jeden Moment konnte die Menschenjagd der Linken auf die über 500 AfDler losgehen. Dr. Bernd Baumann, der AfD-Landesvorsitzende, versuchte durch eine Ansprache die Gemüter zu beruhigen. Das war hilfreich in dieser Lage. Trotzdem waren viele Leute aufgebracht. „Warum hat der Innensenator zwei Demonstrationen am selben Ort zur gleichen Zeit genehmigt?“ fragte eine Passantin, empört und wütend, die Umstehenden. „Nur die AfD-Demo ist ordnungsgemäß angemeldet“, erklärte ihr ein anderer. „Sie soll durch die Mönckebergstraße zum Gänsemarkt gehen. Die SPD-, Grünen-, Linken-Demo ist gar nicht angemeldet. Die kümmern sich einen Dreck um Recht und Gesetz.“ Die Situation legte den Schluss nahe, dass der Linken-Aufmarsch kein Zufall war und, von wem auch immer initiiert, vom Senat, von der Innenbehörde, von der Polizeiführung, einen Zweck erfüllte, nämlich statt der Polizei, die Gewalt gegenüber den AfD-Demonstranten auszuüben, sie in Schach zu halten, sie zu bedrohen. Das ließ erschaudern und erinnerte an sehr dunkle SA-Zeiten.
Inzwischen wurde aus dem schwarzen Block herüber skandiert: „Ihr seid das Problem! Ihr seid das Problem!“ „Da haben sie recht“, bemerkte ein Herr im hellen Trenchcoat. „Natürlich ist die AfD ihr Problem. Sie ist ihr Alptraum und ihre Angst.“ „Mehr Bildung für die AfD!“ skandierten sie weiter. „„AfD stppen“ schreibt man mit „o“ „, fiel einem anderen auf, dabei auf das große Transparent der Linken zeigend. „Sonst wird das nichts mit dem stoppen und die AfD bekommt immer mehr Anhänger.“
„Und was macht eigentlich die Polizeiführung?“, fragten sich andere. Die ließ irgendwann die zwei Wasserwerfer behäbig in Stellung bringen, die Pferdestaffel majestätisch durch die Reihen traben und zog die Linie um die AfDler immer enger. Weiter passierte nichts.
Nach drei Stunden im Kessel ausharren, wurde die AfD-Demo beendet und die AfDler von der Polizei in den tiefen U-Bahn-Schacht eskortiert, begleitet von grölenden und jubelnden „Gegenaktivisten“, wo ein Sonderzug bereitstand, um sie, ohne ihnen zu sagen, wohin die Fahrt ging, ohne Halt und Ziel, weit aus der Innenstadt herauszubringen. Eine jüngere Frau, die sich schließlich in Richtung Busbahnhof begab, verabschiedete sich mit der Bemerkung: „Heute hatten wir Angst, morgen nicht mehr.“
Quelle: https://alternative-hamburg.de/wehret-den-anfaengen/