Vor dem Hintergrund, daß die Thüringer Wirtschaft davor gewarnt hat, die Auswirkungen des neuen Handelskrieges mit Rußland gerade im Osten Deutschlands zu unterschätzen und kleinzureden, kommentierte Björn Höcke, Spitzenkandidat der AfD in Thüringen, die eingeleitete Sanktionspolitik.

„Mir ist nicht klar, ob die verantwortlichen deutschen Politiker ohne politisches und historisches Tiefenbewußtsein operieren, nicht willens sind oder nicht anders dürfen. Jedenfalls ist der eingeschlagene Sanktionskurs an Irrationalität nicht zu überbieten“, führte Höcke aus.

Mit Blick auf die Qualität des deutschen Altparteienpersonals habe man einen berechtigten Anlaß, sich Sorgen zu machen. So seien es dieselben Politiker, die in den letzten Monaten wiederholt im Rahmen von Gedenkveranstaltungen zur Erinnerung an den Kriegsausbruch 1914 ein „Nie-wieder-Krieg“-Credo in die Öffentlichkeit posaunt hätten, um jetzt selber Teil einer Eskalationsspirale zu werden, die außer Kontrolle zu geraten drohe.

Höcke appellierte an die handelnden deutschen Akteure, unbedingt wieder deutsche Interessen zu formulieren: „Ein Land, das seine langfristigen Interessen deutlich formuliert und transparent macht, ist wesentlich berechenbarer als eines, das außenpolitisch nur auf Sicht fährt und situationsbedingt taktiert und finassiert.“ Höcke unterstrich die Bedeutung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses, gab aber auch zu bedenken, daß amerikanische und deutsche Interessen in der Ukrainekrise mit Sicherheit nicht dieselben seien.

„Ich rate den politischen Akteuern unbedingt zu einer Denkpause“, so Höcke weiter. Statt sich hektisch den tagespolitischen Notwendigkeiten zu unterwerfen, sollten sie souveräner auftreten. Das könne man nur, wenn man über ein profundes politisch-historisches Wissen verfüge und sich ab und an eine Zeit des Nachdenkens gönne. „Auch die Lektüre eines Buches kann ratsam sein. Ich empfehle Otto von Bismarcks ‚Gedanken und Erinnerungen‘.“

Pressestelle der AfD-Thüringen
Erfurt, 10.08.2014