Der jüngste Anschlag von München ist noch nicht verarbeitet, bei dem neun überwiegend junge wehrlose Menschen ihr Leben durch die Schießerei eines Attentäters verloren haben. Paris, Brüssel, Nizza, Würzburg, München… –  die Einschläge kommen näher und die Zeiträume zwischen den Taten werden kürzer.

Von allen Seiten kommen Bekundungen von Trauer, Bestürzung und Unverständnis. Verzweiflung, Ohnmacht und eigene Unsicherheit machen sich breit. Auch nach „München“ steht wieder die Frage im Mittelpunkt nach dem WARUM? Der Tot dieser Menschen ist furchtbar und erscheint so sinnlos.

Die Nachrichtensprecherin im öffentlich-rechtlichen Fernsehen beeilt sich zu sagen, dass die schreckliche Tat von München kein terroristischer Anschlag war. Das mag wohl so sein, aber hilft das irgendjemandem, der während des Attentates einen geliebten Menschen verloren hat?

Wie sicher leben wir heute in Deutschland und in der Mitte Europas?

Die in München eingesetzten Sicherheitskräfte haben vorbildlich und umsichtig gehandelt, dafür gebührt ihnen allen unser Dank. Was machen unsere Bundespolitiker? Den Medien zufolge forderten Bundesinnenminister de Maiziere und Vizekanzler Gabriel zuerst mal eine Verschärfung des Waffenrechtes in Deutschland – eines Waffenrechtes, das bereits jetzt zu den strengsten Europas gehört. Wohlwissend oder einfach ignorierend, dass das überhaupt nichts am Attentat in München geändert hätte. Auch der Attentäter von München hatte sich eine illegale Waffe beschafft. Versuche, das deutsche Waffenrecht umfassend zu verschärfen, gab es schon mehrfach: Nach „Winnenden“ 2009 oder nach den Anschlägen von Paris im vorigen Jahr.

Darüber hinaus hat mal wieder NICHTS mit GAR NICHTS zu tun.

In München ist von der Tat eines 18-jährigen deutsch-iranischen Amokläufers die Rede. Er soll nach den aktuellsten Angaben der Polizei diesen Anschlag seit etwa einem Jahr geplant und vorbereitet haben. Ist es dann überhaupt noch ein Amoklauf, also ein „Ausraster“ oder eine berechnend geplante Mordattacke? Wikipedia erklärt „Amok“ als „einen psychischen Ausnahmezustand mit blindwütig zerstörerischem Verhalten einer Person, die plötzlich und willkürlich Personen lebensgefährlich angreift oder tötet“.

Der Schock von „Würzburg“ und „München“ ist noch nicht überwunden, da erreichte uns die Nachricht, dass in Reutlingen eine Frau von einem polizeibekannten 21-jährigen syrischen Asylbewerber erstochen worden ist. Zwei weitere Personen wurden von ihm verletzt. Ein junger Mann spaziert mit einer Machete durch die Stadt. Um was damit zu tun?

Wie soll das denn weitergehen?

Absolute Sicherheit kann und wird es nicht geben. Aber wann beginnen deutsche Politiker für die Sicherheit ihres Volkes zu arbeiten und nicht mit Hilfe von Alibi-Forderungen politische Nebenschauplätze aufzumachen? Hilfreich wäre eine erste Bestandsaufnahme, was sicherheitspolitisch so alles nicht funktioniert hat.

Zu nennen ist hier ein Umdenken in der deutschen Außenpolitik, die Reduzierung der Waffenexporte und des Einsatzes der Bundeswehr in Krisengebieten. Schon vor Jahren wurde uns eingeredet, dass „Deutschlands Sicherheit auch am Hindukusch verteidigt wird“. Ebenfalls häufig von verschiedenen Politikern der Altparteien wurde zitiert: „Die Europäische Union ist und bleibt ein Garant für ein Leben in Frieden und Freiheit.“ Wohin hat uns das alles geführt? Die Sicherheitslage in Deutschland und Europa war noch nie so instabil wie heute.

Die Stärkung der Inneren Sicherheit, die Personalaufstockung und Verbesserung der Ausstattung der Polizei sind dringend notwendig ebenso wie eine effektive Sicherung der europäischen bzw. deutschen Außengrenzen und die sofortige Beendigung dieser verantwortungslosen Asyl- und Zuwanderungspolitik.

Birgit Noll