Meinungsmache läuft in Deutschland nach einem Muster und mit dem Ziel, den echten Meinungsaustausch und wirkliche Diskussionen, die den Namen auch verdienen, gar nicht erst aufkommen zu lassen. Auf diese Weise behalten die MeinungsherrscherInnen aus Politik und Presse die Kontrolle. Keimt irgendwo ein kleines Pflänzlein der politischen Unkorrektheit auf, werden alle greifbaren giftigen Keulen geschwungen, um weiteres Wachsen zu verhindern. Da kennen auch die Grünen kein Pardon.
In Deutschland wird die öffentliche Meinung auf diese Weise nicht durch Politik und Presse wiedergegeben. Die Agenda der deutschen Mediokratie richtet sich hingegen nach der linksgrünen Ideologie, dass die deutschen Bürger per se schlecht sind und die politisch-mediale Scheinelite ob ihrer Macht alles lenken und steuern darf. Das ist so primitiv wie einfältig und passend bezeichnet der Begriff Mediokratie auch die Herrschaft der Mittelmäßigkeit. Herausragendes kann diese Schubladensicht eben nicht hervorbringen. Die Ideologie, von der die Rede ist, stützt sich vor allem auf die Borniertheit von Medienschaffenden und den durch nichts gerechtfertigten Glauben von Altparteienpolitikern, sie wären dem Volk (Populus) moralisch überlegen. Ein solcher Selbstgerechter versucht dem Bürger stets und ständig ein schlechtes Gewissen einzureden oder die Menschen klein zu halten, angetrieben von der Selbstsucht sich als überlegen zu präsentieren. Und das absurderweise unter Berufung auf die Demokratie, die doch Volksherrschaft heißt. Die derart selbstverliebten Verantwortungsträger und Meinungsmachenden glauben dabei nicht nur an ihre eigene Unfehlbarkeit, sondern auch, dass ihre Scheinheiligkeit nicht durchschaut wird, obwohl sie jeder sehen kann, der sich nicht blenden lässt.
Aufgrund dieser Doppelmoral ist es auch möglich, dass sich Bundestagsabgeordnete die Diäten selbst erhöhen, während der Bürger bis in den Juli hinein nur für Abgaben und Steuern arbeitet und ihm von einem verdienten Euro nur 47,1 Cent bleiben. Oder dass linke und grüne Politiker allerlei ideologischen Unsinn in staatlichen Schulen befürworten, während sie ihre Sprösslinge auf Privatschulen schicken, selbiges gilt für phrasengewaltige Tastaturhelden der Massenmedien. Oder dass auf so etwas „Tradiertes“ wie Recherche gleich ganz verzichtet wird und politisch-korrekte Produkte in der Presse erscheinen, die journalistische Sorgfaltspflichten missen lassen.
Ihr Selbst- und Weltbild rechtfertigen die Heuchler, Korrekten und Moralapostel in einem einstudierten Theater in TV-Sendungen oder in Printartikeln. (Was der Bürger also zum Teil über die Zwangsabgabe auch noch bezahlen muss.) Der Mangel an eigenen Argumenten der Selbst-Überhöhten wird durch die Herabwürdigung des „Gegners“ und das Fehlen des Inhaltes wird durch dramatische Empörung überspielt. Beispielhaft zelebriert das die Betroffenheitsbeauftragte Claudia Roth, ihres Zeichens Zwei-Semester-Studentin der Theaterwissenschaft. Sie und etliche andere Altparteienpolitiker nutzen die deutsche Vergangenheit gerne als Heimnimbus und verklären gleichzeitig religiösen Fanatismus. Fakten und Tatsachen stören bei dieser Selbstbeweihräucherung nur und würden zudem das Weltbild anzweifeln, wonach der deutsche Bürger das Übel sei. Geht diese linksgrüne Fakelore nicht wie gewünscht auf, werden härtere Bandagen angelegt, etwa durch das gezielte Diffamieren, Denunzieren und Mundtotmachen, woran Mielke seine Freude hätte.
Alles dreht sich jedenfalls um die eigene psychologische Erhöhung durch verbale Erniedrigung des Gegenübers. Es geht bei den selbsternannten Besseren nicht wirklich um das Schaffen von etwas Gutem, sondern um Selbstvermarktung. Und das ist das Gegenteil von gut, echt und verantwortungsvoll. Es ist doppelmoralisch, heuchlerisch, es ist scheinheilig.
Nadine Hoffmann