AfD fordert altersübergreifende Klassen statt Schulschließungen
„Das Bildungsministerium muss in einen desolaten Zustand verfallen sein, wenn Bildungsministerin Birgit Klaubert den Referentenentwurf aus ihrem Haus über die Regelung von Schulgrößen nicht kennt und er ihrer Intention widerspricht. Diese absurde Situation zeigt, dass Klaubert offensichtlich überfordert ist. Sie weiß nicht einmal, was in ihrem Ministerium geschieht.“ Mit diesen Worten kritisierte Björn Höcke, Vorsitzender der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, Bildungsministerin Klaubert wegen ihrer Ahnungslosigkeit über einen Verordnungsentwurf ihres Hauses, der Mindestgrößen für Schulen und damit Schulschließungen vorsieht.
Zu den Planungen nach Schulschließungen sagt Höcke: „Kurze Beine brauchen kurze Wege – wer diese pädagogische Grundregel missachtet, schadet dem Kindeswohl.“ Schulschließungen seien also unbedingt zu vermeiden, denn sie ziehen längere Schulwege für die betroffenen Kinder nach sich. „Als Lehrer und vierfacher Vater weiß ich, was es bedeutet, im ländlichen Raum Kinder jeden Morgen auf eine weite Reise bis zur Schule zu schicken. Das notwendige frühe Aufstehen kann der Gesundheit von Kindern nicht zuträglich sein.“
Höcke warnte vor einem dramatischen Aderlass im ländlichen Raum, wenn dort Schulen und damit Kulturzentren geschlossen würden. Teile des Gemeinschaftslebens würden wegfallen und die vom Bevölkerungsrückgang gezeichneten Regionen würden damit noch unattraktiver für den Zuzug von jungen Familien. „Statt auf Schulschließungen sollte die Landesregierung auf altersübergreifende Klassen in den Fällen setzen, in denen Schulen nur noch von wenigen Schülern besucht werden.“
Die Rechnungen des bildungspolitischen Sprechers der CDU-Fraktion, Christian Tischner, darüber, wie viele Schulen aufgrund des Referentenentwurfs schließungsgefährdet seien, ergeben aus Sicht der AfD-Fraktion keinen Sinn. „Ein Blick in das öffentlich zugängliche ‚statistische Informationssystem Bildung‘ des Bildungsministeriums zeigt zum Beispiel, dass 27 von 36 Gemeinschaftsschulen weniger als 320 Schüler haben. Laut des Referentenentwurfs müssten sie dann geschlossen werden.“ Von einer Stärkung der Gemeinschaftsschulen zulasten der Gymnasien, wie Tischner es sehe, könne dann jedoch nicht mehr gesprochen werden. Höcke wies zudem darauf hin, dass Rot-Rot-Grün bisher immer eine Ausweitung der Gemeinschaftsschulen geplant hatte. „Entweder rückt die Landesregierung von ihren alten Plänen ab oder im Bildungsministerium herrscht blankes Chaos und es werden Verordnungen verbreitet, die den eigenen politischen Zielen zuwiderlaufen.“
Quelle: AfD-Fraktion