Trotz vehementer Kritik von Seiten der Wirtschaft verteidigt die Landesregierung die Qualität bestehender Bachelor- und Masterabschlüsse an Thüringer Hochschulen. Eine aktuelle Umfrage der DIHK hatte gezeigt, dass die Mehrheit deutscher Unternehmer mit Berufseinsteigern, die nur über einen Bachelorabschluss verfügen, unzufrieden ist. „Eine Politik, die an den Interessen der Wirtschaft vorbei geht, können sich weder die Hochschulen noch die Landesregierung leisten. Zu dieser Position stehen wir, egal ob es sich um die Diskussion zum Bildungsfreistellungsgesetz, den Mindestlohn oder die Unzufriedenheit der Wirtschaft über die Hochschulabsolventen handelt“ kommentierte Wiebke Muhsal, wissenschaftspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion, die Haltung der Landesregierung.
Obwohl eines der Kernziele der Bologna-Reform die Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit der Hochschulabsolventen war, sind nur wenige Unternehmer der Ansicht, dass der Bachelorabschluss die Studenten gut auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. „Die vorhandenen und offensichtlichen Mißstände an den Hochschulen können nicht dadurch verschleiert werden, dass man schlicht auf eine andere Statistik zurückgreift“, so Muhsal weiter. „Hier ist ein Blick in die Vergangenheit anzuraten: Die Diplomabschlüsse waren sogar international als Garant für Qualität bekannt. Die Landesregierung kann sich nicht vor ihrer Verantwortung drücken, indem sie auf mangelndes Zahlenmaterial zur Zufriedenheit Thüringer Unternehmen hinweist. Der Bachelor ist gescheitert. Den Hochschulen muss die Möglichkeit gegeben werden, zu den bewährten Magister- und Diplomstudiengängen zurückzukehren.“
Quelle: AfD-Fraktion