Dieser Artikel wurde in der FAZ am 27.05.2013 veröffentlicht.
Ökonom Starbatty tritt für die AfD in Berlin an
Am Ende hat der politische Kampfgeist gesiegt. Joachim Starbatty kandidiert für die Partei Alternative für Deutschland (AfD) für den Bundestag. Die Mitglieder der neuen Partei, die für eine geordnete Auflösung der Gemeinschaftswährung streitet, wählten den emeritierten Professor für Wirtschaftspolitik aus Tübingen mit großer Mehrheit auf Platz eins der Berliner Landesliste. „Alle Beschwichtigungen von CDU und FDP streuen den Bürgern nur Sand in die Augen“, sagte Starbatty in seiner Bewerbungsrede. „Wir werden sie vor uns hertreiben.“ Sich selbst bezeichnet er als „Europäer bis in die Haarwurzeln“. Eigentlich hatte der 73 Jahre alte Okonom vorgehabt, der neugegründeten Partei nur beratend Zur Seite zu stehen. Er selbst werde in seinem Alter nicht mehr eine Partei mitgründen, sagte er noch im März dieses Jahres, als er sein neues Buch „Tatort Euro“ vorstellte. Es ist anders gekommen. Seiner Kür sind Querelen im Landesverband vorausgegangen, die drei Sprecher traten nach wenigen Tagen zurück. Starbatty kriti- sierte früh die Risiken einer gemeinsamen Währung für Ungleiche. Er gehörte zu den Klägern erst gegen die Euroeinführung und dann gegen die Hilfen für überschuldete Euroländer. In seinem Buch mit dem Untertitel „Bürger, schützt das Recht, die Demokratie und euer Ver- mögen“ Warnt er vor den Folgen der Strategie, mit Geld Zeit zu kaufen. mas.