Am 07.12.2013 traf sich der Großteil der aktiven Mitglieder der AfD Thüringen zum ersten Arbeitstreffen nach der Bundestagswahl. Ort war diesmal die Gemeinde Gerbershausen am Westrand des Freistaates.
Versammlungsleiter Björn Höcke, Landesvorstand und Kreissprecher im Eichsfeld, hatte die Thematik gesetzt und vorbereitet: Inhalte und Programmatik für 2014. Aus den Kreisverbänden waren Vertreter z.T. über 200 km angereist.

Der emeritierte Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Günter Scholdt aus Saarbrücken hielt seinen ersten Vortrag vor einer politischen Partei. Er habe die Parteien in der Vergangenheit immer abgelehnt, weil der 4-Jahreszyklus der Regierungsperioden nachhaltige Politik verhindere und die Parteien der Bundesrepublik verbonzt, verholzt und großteils reine Versorgungsgemeinschaften geworden seien. Den „Auftrag der AfD aus Sicht eines Konservativen“ sieht Scholdt vor allem im Wiederherstellen der Meinungsfreiheit. Er zeichnet auf, wie Medien und öffentliche Institutionen durch Umbau und Zerstörung der Sprache die öffentliche Meinung in destruktive Richtung drängen, die Bevölkerung durch Desinformationen entscheidungsunsicher machen. Daß es längst nicht mehr nur bei verbalen Angriffen auf Andersdenkende bleibt, ist ein Ergebnis dieser Strategie.

Die AfD habe die reibungslose Politkungelei der Blockparteien empfindlich gestört, sie brauche nicht zu hoffen, daß sie zukünftig von der Stigmatisierung als „rechte“ Strömung verschont bleibe und darf auch nicht mit fairer Behandlung an der Meinungsbörse rechnen. Mit dem Wort „rechts“ wird ein Großteil der Bevölkerung denunziatorisch unter Dauerbeschuß genommen. Plasbergs, Jörges usw. sind nur scheinbare Herren des Spiels, die Diffamierung selbst ist strukturbedingt, dem geballten ökonomischen Sachverstand der AfD haben die Inhaber der Macht nur diese Methodik entgegenzusetzen.

Scholdt empfiehlt der AfD, wegen der Sorge um politische Stigmatisierung auf keinen Fall inhaltlich beliebig zu werden. Macht dieses Spielchen nicht zu Eurem Spielchen, Eure Wähler wollen Klartext. Die Gefahr für die AfD seien vor allem jene, die mit Intriganz und Eitelkeit ihr Ego über den Auftrag stellen, der Auftrag heißt Deutschland.

Heiterkeit erzielte Scholdt mit seinem Vorschlag zur Wahl des „Denunzianten des Jahres“ für die besten Rufmörder in den Medien, Preis: ein vergoldetes Stinktier. Auch betreffs der z.T. ausufernden Sozialindustrie in unserem Land stellte Scholdt etwas klar: Der „Konservative“ stelle den Sozialstaat nicht in Frage, im Gegenteil, er will ihn erhalten und den allmählichen Bankrott der Sozialsysteme verhindern. Der Konservative lebe nicht von dem, was heute gilt, sondern von dem, was immer gilt, so Scholdt.

Zum Ende machte er den Anwesenden Mut, weiter den Sittenwächtern entgegenzutreten, den Spieß umzudrehen, Doppelmoral zu entlarven, der dringend notwendige Wellenbrecher gegen den Mainstream zu sein.
Nach Scholdt würde der Krach kommen, wenn die erste Million die Krise spürt, und die Krise werde kommen. Die Meinungshoheit der Sittenwächter würde verlorengehen, es sei wie bei einem Dammbruch, erst nagen die Mäuse Löcher in den Damm, wenn er dann breche, sei nichts mehr zu halten.

Nach dem Vortrag sammelten sich die thematischen Arbeitsgruppen und bearbeiteten die ersten inhaltlichen Fragen. Die vorläufigen Themen wurden diskutiert und schon das erste Mal auf weniger und wesentlichere Punkte eingedampft. Die Arbeitsgruppenleiter stellten die ersten Ergebnisse vor, Verantwortlichkeiten wurden festgelegt. Offenheit für externe Fachleute, die sich engagieren wollen, wurde von allen befürwortet. Erste Ergebnisse werden auf dem Parteitag im Januar vorgestellt, nachdem die Arbeitsgruppen ihre Arbeit in den nächsten Wochen in kleineren Kreisen noch durch Treffen oder telefonische bzw. elektronische Kommunikation präzisieren haben werden. Weiterführend ist im Februar der AfD-Konvent, hier werden weitere Vorschläge der Mitglieder diskutiert. Im April soll das Ergebnis der Arbeitsgruppen dann auf dem Landesparteitag als Programm zur Landtagswahl zur Abstimmung gebracht werden.

Zum Zeitpunkt gibt es 7 Arbeitsgruppen zu den wichtigen Themen unseres Landes, Schwerpunktsetzungen, -streichungen und -erweiterungen sind noch nicht abgeschlossen.

09.12.2013, B. Matzat