Anfang Januar 2017 wurde dem Landtag nach über fünf Jahren und entsprechender Nachfrage der AfD-Fraktion wieder ein Mittelstandsbericht vorgelegt. Die Erstellung  für den etwas über 100 Seiten umfassenden Bericht hat den Steuerzahler mehr als 80.000 Euro gekostet. In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion erklärte die Landesregierung, dass zur Auswertung von Experteninterviews lediglich „Zusammenfassungen“ erstellt wurden.

Dazu sagt Stephan Brandner, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD-Fraktion:

„Der Mittelstandsbericht ist eine einzige Enttäuschung! Er liefert keine neuen Erkenntnisse. In dem Bericht werden zu einem großen Teil öffentlich zugängliche Statistiken ausgewertet – ein Mehrwert lässt sich nicht erkennen. Eine solche Auswertung hätten auch die gut qualifizierten und auch gut bezahlten Mitarbeiter im Ministerium durchführen können. Dafür braucht es kein teures externes Gutachten.

Darüber hinaus wurden höchst zweifelhafte Methoden angewendet. So gibt die Landesregierung bekannt, dass zur Auswertung der Experteninterviews ‚Zusammenfassungen‘ erstellt wurden. Jedoch ist eine ‚Zusammenfassung‘ keine adäquate wissenschaftliche Methode, um ein Experteninterview zu analysieren. Um das zu erkennen, reicht ein Blick in die Fachliteratur zu qualitativen Inhaltsanalysen. Dort sind anerkannte Methoden beschrieben, aber nicht ‚Zusammenfassungen‘. Es ergibt sich der Eindruck eines Gefälligkeitsgutachtens, in dem die Probleme nicht offen angesprochen werden, sondern methodisch unkorrekt gewünschte Ergebnisse herbeigeschrieben wurden. Das Geld hätte sinnvoller ausgegeben werden können und müssen. Der Bericht ist ein teurer Reinfall!“

Link zum Download des Mittelstandsberichts: https://www.thueringen.de/de/publikationen/pic/pubdownload1684.pdf

Quelle: AfD-Fraktion