Die Emanzenelite der Gegenwart verkörpert eine ganz spezielle Form der Frauenbewegung: Den Unterwerfungsfeminismus. Also ein sich selbst ad absurdum führendes ideologisches Konstrukt, welches sich als feministisch vermarktet um der Aufmerksamkeit willen. Wobei, das wäre schon zu viel der Ehre. Denn in Wirklichkeit ist das, was Quoten-Koryphäen wie Claudia Roth, Katja Kipping oder penetrant naive Netzfemen als einzig gültige Wahrheit verstehen, nur die Mimikry eines längst verblassten und muffigen Feminismus, der es sich in akademischen Hallen und gutbezahlten Politeinrichtungen bequem gemacht hat und vor lauter Wohlstandssaturiertheit Freund und Feind verwechselt. Geschweige denn die Traute hat sich den tatsächlich frauenfeindlichen Strömungen entgegenzusetzen. Viel zu anstrengend!
Ob der geistigen Orientierungslosigkeit dieser postmodernen WLAN-Amazonen ist es auch möglich, dass plötzlich das Kopftuch zum Symbol für Aufgeklärtheit erkoren und der Widerstand gegen den Islamismus zum Zeichen der patriarchalischen Weltherrschaft unter Trump gebrandmarkt wird. So das zugegeben recht verwirrte Weltbild der Neuzeitfeministinnen. Im Grunde muss man diese Verdrehung von Fakten gar nicht hinterfragen, es reicht, wenn man/frau weiterhin weiß, dass die selbsternannten Freiheitskämpferinnen sich für das Gegenteil von Frauenrechten einsetzen.
Nicht einmal mehr ein müdes Lächeln kann ich daher für diese weibliche Neuauflage der Heugabel- und Fackelmärsche haben, die auf der Idee der Gleichberechtigung in dekadenter Manier mit ihren Füßen trampeln und dabei „freedom“ quietschen. Denn was diese Wohlstandsaktivisten befördern ist die religiös begründete Unterdrückung der Frau, die Ungleichbehandlung per Herrschaftssystem. Jeder Person mit einem Mindestmaß an Verstand fällt dieser eklatante Widerspruch auf, nur nicht den linksgrünen Straßenschreihälsen der Gendereinsatztruppe, die sich sicher im Schoße der westlichen Gesellschaft einen Job herbeibrüllen wollen. Und einigen gelingt es ja durchaus, angesichts steuerfinanzierter Genderlehrstühle und fetter EU-Versorgungsposten.
Aber ab und an, da sind diese Heuchlerinnen gezwungen Farbe zu bekennen, und sie zeigen deutlich ihr fehlendes Rückgrat und versagen.
Die schwedische Handelsministerin beispielsweise tanzte mitsamt ihrer Frauenschaft mit Kopftuch zu einem Besuch im Iran an (http://www.focus.de/politik/videos/legitim-hijab-zu-tragen-ruinieren-feminismus-eklat-um-kopftuecher-schwedischer-politikerinnen-im-iran_id_6640790.html). Irgendwelche Gegensätze zum in Schweden zelebrierten Genderwahnsinn? Nicht doch! Auch die x.te Bundestagsvize und abgebrochene Theaterstudentin, bekannt als Claudia Roth trägt gern Kopftuch bei Auslandseinsätzen, ist ja schön bunt und Folklore, Sonne, Mond und Sterne (http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/mit-kopftuch-im-iran-shitstorm-uber-dagmar-wohrl-1.4150350). Während die Mehrheit der deutschen Frauen sich wohl strikt weigern würde es der omnipräsenten Grünenmatrone gleich zu tun, deren Unterwerfungsgesten bei den Muftis zum Fremdschämen sind.
Das kommt eben heraus, wenn unsere deutschen und europäischen Übermoralischen in ihrer eigenen Schublade gefangen sind: Verlogener Dünkel, der sich als Emanzipation tarnt, Kopftuchfeminismus.
Umso erfrischender war da doch der starke Auftritt von Marine Le Pen im Libanon. Sie weigerte sich nämlich auf Bitten der Obergeistlichen ein Kopftuch anzulegen und ging. Nicht nur das, sie sagte bereits im Vorfeld, dass sie sich nicht verhüllen werde und zog das durch (http://www.handelsblatt.com/politik/international/le-pen-im-libanon-ohne-kopftuch-aber-pro-hisbollah/19420504.html). Damit stellte sie gleichzeitig den Scheinfeminismus anderer Politikerinnen bloß, die in ihren Heimatländern großmäulig Gleichberechtigung einfordern, aber sich im muslimischen Ausland eilig unterwerfen, indem sie sich erst gar nicht weigern das Kopftuch oder ähnliches zu tragen. Kein Wunder, dass nicht nur die islamischen Machthaber diese Maulheldinnen nicht ernst nehmen können.
Gäbe es nur mehr mutige, authentische Politikerinnen, welche die Aufklärung als Tradition europäischer Errungenschaften aufrecht erhalten und weniger karrieregetriebene, unaufrichtige Scheinfeministinnen.
Nadine Hoffmann