Nach mehreren verwirrenden Informationen über den Zeitplan des Abends traf Minister Peter Altmaier mit Verspätung in der Mehrzweckhalle in Schmalkalden ein. Er wurde von etwa 200 Gegnern der geplanten Stromtrasse teilweise lautstark mit Pfiffen und Buh-Rufen empfangen.

Die Meinungen der Bürger drückten die Sorge um ihre Heimat, um die Naturschutzgebiete und nicht zuletzt ihre Wohnorte und die Gesundheit ihrer Familien aus. Auch technische Fragen der Energieversorgung kamen zur Sprache bis hin zur Grundsatzentscheidung, ob die Stromtrasse überhaupt gebraucht wird. Alternative Energieträger und dezentrale Versorgungswege wurden vorgeschlagen und diskutiert.

Minister Altmaier ließ keinen Zweifel daran, dass die Stromtrasse gebaut werden müsse, um den wachsenden Strombedarf zu decken, aber er wolle alle Argumente ergebnisoffen prüfen – nach immerhin ca. 7 Jahren Debatte um die Stromtrasse Suedlink. Und noch etwas wurde an diesem Abend klar: Suedlink wird nicht nur (wenn überhaupt) für den Transport des Ökostroms im Rahmen der Energiewende in Deutschland gebraucht, sondern für (auch) für andere Stromarten aus Nord- nach Südeuropa und damit für das internationale Stromgeschäft und damit die Profitinteressen großer Konzerne.

Birgit Noll