Wie eine repräsentative Langzeitstudie der R+V-Versicherung jetzt zutage brachte, hat die Angst der Menschen in Deutschland drastisch zugenommen.

Spitzenreiter der angstauslösenden Ursachen und Gründe ist bei 73 % der Befragten der Terrorismus, gefolgt von politischem Extremismus mit 68 %, Spannung durch Zuzug von Ausländern mit 67 % sowie die Überforderung von Bürgern und Behörden durch die Flüchtlinge mit 66 %. Was all diese Ängste verbindet, ist deren deutliche Zunahme gegenüber dem Vorjahr, welche in diesen Positionen zwischen 16 und 21 % liegt. Knapp dahinter folgt die Angst vor Überforderung der Politiker mit 65 % und einer Zunahme gegenüber 2015 von 17 %.

Wirtschaftliche und soziale Ursachen sind in den Hintergrund getreten wie schwere Erkrankungen oder Arbeitslosigkeit. Eine Gefährdung des Euro durch die EU-Schuldenkrise ist auf der Skala der Angstursachen mit knapp 50 % gegenüber dem Vorjahr gleichgeblieben. Trotz steigender Unwettererscheinungen ist die Angst vor Naturkatastrophen sogar leicht zurückgegangen.

Was bedeutet das? Die Probleme sind größtenteils hausgemacht und Ergebnisse einer verantwortungslosen Politik.

Wenn zwei Drittel der Befragten Angst vor Überforderung der Politiker mit einer derart hohen Steigerungsrate haben, heißt das nichts anderes, als dass die Menschen das Vertrauen in ihre gewählten Volksvertreter verloren haben mit einer rasant zunehmenden Tendenz.

http://www.fr-online.de/politik/langzeit-studie-aengste-der-deutschen-nehmen-stark-zu,1472596,34493810.html

Doch es ist nicht alleine die „German Angst“, die deutlich zugenommen hat. Auch in einigen Ländern Europas sind ähnliche Tendenzen erkennbar, wie aus einer Studie des US-amerikanischen Meinungsforschungsinstitutes Pew hervorgeht. Danach befürchten zum Beispiel 76 % der Ungarn, dass der Flüchtlingszustrom die Terrorgefahr in ihrem Land erhöht. Der gleichen Meinung sind 71 % der Polen sowie 61% der Niederländer. In acht der zehn befragten Länder ist außerdem die Sorge weit verbreitet, dass die Flüchtlinge zu einer wirtschaftlichen Belastung werden könnten.

Die Menschen in Deutschland und Europa fühlen sich in ihrem eigenen Zuhause nicht mehr sicher und von verschiedenen Einflüssen bedroht – in ihren Ländern und in „ihrer EU“.

Ist das denn überhaupt noch „ihre EU“? Die Briten hatten als einzige die Möglichkeit, sich diese Frage zu beantworten.

Birgit Noll